Wien - Am 11. September 2002 hat Djalminha beim 1:3 in Pasching sein Austria-Debüt gegeben. Seit dem hat er nicht alle Erwartungen erfüllt. "Er hat gute Spiele abgeliefert, doch seine Extraklasse hat er vor meiner Austria-Zeit demonstriert", gesteht der deutsche Trainer der Wiener ein.

Daum: "Habe anderes Bild"

Der vom spanischen Ex-Meister Deportivo La Coruna auf Leihbasis geholte Regisseur muss trotz seiner längeren Verletzungspause mehr zeigen. "Ich habe von ihm ganz ein anderes Bild und weiß, dass er viel besser spielen kann und hohe Qualität besitzt. Ich weiß allerdings nicht, warum er jetzt nicht herausragende Leistungen bringt", sagt Daum über den Brasilianer, denn er der Öffentlichkeit und den Journalisten keinesfalls zum Abschuss freigeben werde. "Er ist einer unserer Austria-Familie".

Svetits auf Reisen

Während die Verträge mit Wolfgang Hopfer und Martin Hiden nach dieser Saison auslaufen, besitzen die Austrainer auf die "Leihgaben" Djalminha, Julio Cesar und Didier Dheedene Optionen mit Stichtag 15. Juni. Über die sportliche Zukunft der drei Legionäre wird Daum Ende April eine Entscheidung fällen. Peter Svetits muss jedoch schon jetzt planen und befindet sich diesbezüglich daher fast permanent auf Reisen. "Wenn es sportlich feststeht, dass wir Djalminha und Co wollen, dann werden wir sie auch haben."

Interesse an Ajax-Goalie

Der Austria-Sportdirektor lotet derzeit alle Möglichkeiten aus. Dazu zählt auch Torhüter Marc Ziegler, der hinter Thomas Mandl nur die Nummer zwei und daher unzufrieden ist. Der Deutsche, Ex-Meister mit dem FC Tirol, hat in Gesprächen mit der Austria mehrmals kund getan, Favoriten vorzeitig verlassen zu wollen. Um in diesem Fall schnell Ersatz zu haben, wurde mit dem Australier Joey Didulica eine Vereinbarung geschlossen. "Er ist kostenlos frei und spielt für Ajax Amsterdam nicht, weil er eine Vertragsverlängerung ablehnte", sagt Svetits über den 25-Jährigen.

Es wird rotiert

Dass die Veilchen derzeit spielerisch nicht so aufblühen wie sich das alle wünschen, wird weder von Svetits ("Dass nicht alles glänzt, wissen wir und arbeiten daran.") noch von Daum bestritten. "Ich habe eine ausgeglichenen Kader, die Spieler haben ein sehr gute Einstellung und ziehen voll mit, doch ich werde nun ein bisschen rotieren, manchmal einen Anderen einsetzen", verriet der Trainer der "sein Leben lang ein Suchender" sein wird.

Keine Extrawünsche

Ob sich etwa Rado Gilewicz, der einstige Torjäger des FC Tirol, auf der rechten Austria-Seite glücklich fühlt oder nicht, spielt für Daum keine Rolle. Er lasse sich durch solche Dinge in seiner Arbeit nicht irritieren. Denn nicht die Position oder Personen, sondern die Spielweise der ganzen Mannschaft ist für ihn entscheidend. "Außerdem hat jeder die Möglichkeit, aus seiner Position etwas zu machen". Würde er Spieler nach deren Lieblingsposition fragen, dann bekäme er offensiver Mittelfeldmann zur Antwort. "Durch drei Leute nach hinten abgesichert und nicht vorne reingehen müssen, wo es weh tut."

Meister mit zweiter Garnitur?

Daum glaubt übrigens, dass auch die so genannte zweite Garnitur seiner Wiener Austria am Ende der Meisterschaft ganz knapp den Titel gewinnen würde. "Ich bin Optimist und weiß, dass das eine gewagte Aussage ist. Es wäre eine enge Sache und ganz schwierig". Der Deutsche will sich nicht als Besserwisser im österreichischen Fußball sein. Er wolle nur helfen und die Sache auf den Punkt bringen. "Ich bin angetreten, um Dinge zu verbessern."(APA)