Wegen rechtsextremer Einträge im Online-Netzwerk Facebook stoppt die Deutsche Telekom ihre dortige Werbung. Der Konzern habe die Werbung für sein Videoportal 3min am Mittwochabend zurückgezogen, sagte eine Telekom-Sprecherin am Donnerstag in Bonn und bestätigte einen Bericht des Berliner Webradios "multicult 2.0". Die Anzeige für das Portal sei "neben rechtsradikalen, Hitler verherrlichenden Seiten" erschienen, "und das möchten wir natürlich nicht", sagte die Sprecherin. Weitere Werbung habe der Konzern bei Facebook nicht geschaltet.

Neonazistische Einträge und Profile in dem Online-Netzwerk, das nach eigenen Angaben weltweit 200 Millionen Menschen nutzen, hatten bereits in den vergangenen Tagen im Internet eine Debatte ausgelöst. Die SPD-Jugendorganisation forderte Facebook am Donnerstag auf, sofort sämtliche Profile und Seiten mit rechtsextremem Inhalt zu löschen. Dass Nazis das Internet nutzten, "um ihre menschenverachtenden Inhalte zu verbreiten", sei nichts Neues,
erklärte die Juso-Bundesvorsitzende Franziska Drohsel. Auch Anbieter wie Facebook müssten sich aber "ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stellen und dafür sorgen, dass sie rechtsextremen Inhalten keine Plattform bieten". (APA)