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Panslawist Mikhalkov, hier 2000 bei einer Audienz in Belgrad bei Slobodan Milosevic

Foto: APA/epa/TANJUG/VLADA GOGIC

Moskau - Der kremltreue Nikita Michalkow (63) hat sich nach monatelangem Machtkampf den Vorsitz im russischen Filmemacher-Verband zurückerobert. Auf einem Sonderverbandstag in Moskau ließ sich der Oscar-Preisträger ("Die Sonne, die uns täuscht", 1994) von seinen Anhängern erneut zum Vorsitzenden wählen, nachdem ihn einzelne Regisseure im Dezember gestürzt hatten. Für Michalkow stimmten 1932 Filmemacher, gegen ihn 171, 88 enthielten sich, wie Medien am Dienstag berichteten. Der angesehene Regisseur Marlen Chuzijew (83), der im Dezember zu Michalkows Nachfolger gewählt worden war, will die Wahl anfechten.

Die Palastrevolte unter den Regisseuren gegen den Übervater hatte in der Kulturelite des Landes für ein Erdbeben gesorgt. Damit hatten Teile klargemacht, dass sie einen Neuanfang wollen. Chuzijew warf Michalkow vor, er nutze seine Kreml-Kontakte für eigene Geschäftsinteressen, statt der Filmindustrie in der Krise zu helfen.

Michalkow, der als autoritär gilt und sich gern selbst in der Heldenrolle besetzt, hatte mit einer Medienkampagne klargemacht, dass er sich nicht geschlagen gebe. Der Regisseur hatte das Justizministerium eingeschaltet, um die Dezember-Tagung für ungültig erklären zu lassen. Der Freund von Regierungschef Wladimir Putin ist auch als Chef des Moskauer Internationalen Filmfestivals umstritten.

Michalkow, der auch als Schauspieler, Produzent und Autor in Russland als lebende Legende gilt, hatte auf dem Verbandstag am Montagabend in einer rührenden Rede Fehler eingeräumt. Er sei auch bereit, das Kommando abzugeben. Einzelne Regisseure wie Karen Chachnasarow vom Mosfilm-Studio schlugen dann doch Michalkow vor. (APA/dpa)