Neue Flugzeuge sollen in Europa in einigen Jahren die Umwelt mit weniger Lärm und Abgasen belasten. Die Europäische Union gab deshalb im Februar 2008 in Brüssel mit Vertretern der Flugzeugindustrie, der Universitäten und Forschungszentren den Startschuss für gemeinsame Projekte zur Erforschung umweltfreundlicher Technologie in der Luftfahrt. Mit 1,6 Mrd. Euro ist es eines der größten Forschungsprogramme der EU.

Ziel sei es, den Ausstoß von Kohlendioxid und Stickoxid deutlich zu reduzieren und leisere Flugzeuge zu bauen, sagte Marc Vantre, Chef der Sparte Flugzeugantrieb des französischen Konzerns Safran. Vantre soll die öffentlich-private Initiative "Clean Sky" leiten. An ihr wollen sich 86 Unternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen aus 16 der 27 EU-Länder beteiligen. Gemeinsam soll geforscht werden - zum Beispiel an Motoren, die mit weniger Treibstoff oder Biosprit auskommen. Die Branche habe bereits in den vergangenen Jahren Schadstoff- und Lärmemissionen verringert, sagte Vantre weiter. Dieser Prozess müsse weitergehen, da der Luftverkehr noch zunehme.

Der Luftverkehr trägt nach Daten der EU-Kommission vier Prozent zu den gesamten CO2-Emissionen in Europa bei. Um das abzubauen, sollen Fluggesellschaften ab 2012 am Handel mit Luftverschmutzungszertifikaten teilnehmen. Für ein Zehntel der erlaubten Emissionen müssten sie nach einem Gesetzentwurf bezahlen. Die EU hat sich vorgenommen, den Ausstoß des Treibhausgases bis 2020 um ein Fünftel zu senken, und legte dazu kürzlich ein umfangreiches Gesetzespaket vor.

Erste Ausschreibungen laufen. Clean Sky wird in Österreich über die Forschungsförderungsgesellschaft im Auftrag des Infrastrukturministeriums abgewickelt. (red/DER STANDARD, Printausgabe, 01.04.2009)