Paris - In Frankreich haben Arbeiter zum dritten Mal in nur wenigen Wochen aus Wut über Stellenstreichungen die Firmenspitze ihres Unternehmens gefangen genommen. In einem Werk im südostfranzösischen Grenoble sperrten Beschäftigte des US-Baumaschinenherstellers Caterpillar am Dienstag vier Manager im Büro des Fabrikchefs ein. "Wir halten sie im Büro fest und lassen sie nicht gehen", sagte Gewerkschaftsvertreter Benoît Nicolas. Demnach fordern die Angestellten neue Verhandlungen über die geplante Streichung von 733 Stellen bei Caterpillar in Frankreich.

Neben dem Chef der Fabrik in Grenoble hielten die Angestellten demnach auch zwei Personalbeauftragte sowie den Verantwortlichen für europäische Produkte gefangen. Die Beschäftigten in Grenoble befanden sich am Dienstag zudem im Streik. Caterpillar beschäftigt in der Stadt in den französischen Alpen insgesamt 2.500 Menschen.

Mitte März hatten wütende Arbeiter wegen der Schließung eines Magnetband-Werkes zunächst den Frankreich-Chef des Elektronikkonzerns Sony eine Nacht lang gefangen gehalten. Auch der Leiter eines Medizinprodukte-Werkes des US-Konzerns 3M im zentralfranzösischen Pithiviers musste in der vergangenen Woche eine Nacht in seiner Fabrik ausharren, weil die Angestellten Neuverhandlungen über Abfindungen forderten. In beiden Fällen erklärten sich die Unternehmen dann nochmals zu Verhandlungen bereit, die aber an den Stellenstreichungen nichts änderten. (APA/AFP)