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Trap ist vor dem Match gegen Italien bestens in Schuss.

Foto: AP/Carson

Wien - Spanien (Gruppe 5), die der Weltranglistendritte Niederlande (9) und England (6) sind auf bestem Weg zur Fußball-WM 2010. Am Mittwoch könnte das Trio, das unter 53 Teilnehmern der Europa-Quali noch mit blütenweißer Weste dasteht, durch Siege einen großen Schritt Richtung Endrunde machen. Der Europameister tritt  in der Türkei zum Rückspiel an, die Oranjes empfangen Mazedonien und die Briten haben die ebenfalls noch ungeschlagene Ukraine zu Gast.

Die "Seleccion" ist seit November 2006 in Cadiz (0:1 gegen Rumänien) in 30 Länderspielen ungeschlagen. Noch eindrucksvoller ist aber eine andere Serie: Wertet man den Erfolg im Elferschießen des EM-Viertelfinales 2008 gegen Weltmeister Italien als Sieg, hält Spanien bei 20 Erfolgen en suite. "Wir laufen immer auf den Rasen, um zu gewinnen. Denn wenn man auf nur einen Punkt spielt, dann verliert man das Spiel", sagte Villarreal-Verteidiger Joan Capdevila, der hinzufügte: "Wir sind nach dem 1:0 am vergangenen Samstag in einer brillanten Position und freuen uns darüber."

Die Türken wollen die optimistischen Schützlinge von Vicente del Bosque im zweiten Anlauf stoppen. Die Partie werde ein ganz anderes Spiel als in Madrid, kündigte Teamchef Fatih Terim an. "Keine Frage, wir können die Spanier schlagen." Terim hatte jedoch auch vergangene Woche den Mund ziemlich voll genommen. Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass ein Erfolg der Hausherren ein Muss ist: Sieben Punkte fehlen bereits auf die Spanier.

Mit bereits acht Zählern Vorsprung auf die ersten Verfolger Schottland und Island, die in Glasgow im direkten Duell nach der Pfeife des Tirolers Thomas Einwaller zu tanzen haben, glänzen die Niederländer. "Auch wenn die Gefahr der Selbstzufriedenheit  besteht, bei dieser Ausgangslage dürfte die Qualifikation kein Problem sein", meinte Goalgetter Klaas-Jan Huntelaar. Und Arsenals Robin van Persie, der wegen einer Zerrung ausfällt, pflichtete ihm bei: "Es wäre schon merkwürdig, würden wir Südafrika nicht erreichen."

Verletzungssorgen im Sturm plagen England nach dem 4:0 im Testspiel gegen die Slowakei. Emile Heskey, Peter Crouch und Carlton Cole sind verletzt, aber dafür verfügen die "Three Lions" im Wembley über einen Wayne Rooney in Hochform. Dieser traf am Samstag zweimal und möchte in seinem 50. Länderspiel gegen die Ukrainer weitere Tore folgen lassen.

"Er ist inner- und außerhalb des Strafraums unglaublich torgefährlich, für jedes Team eine Bedrohung", sagte Kapitän John Terry.Teamchef Fabio Capello erwartet gegen den WM-Viertelfinalisten von 2006 eine schwierige Aufgabe. "Beim 0:0 gegen Kroatien haben die Ukrainer sehr gut verteidigt", erinnerte er und wies darauf hin, dass der Gegner in drei Partien erst einen Treffer kassiert hat.

Zu einem vorentscheidenden Match kommt es im Pool 8 in Bari zwischen den führenden Italienern und den zweitplatzierten Iren. Mit den Gästen reist natürlich auch deren Chef nach Bari - und diese heijßt bekanntlich Giovanni Trapattoni, Vorgänger von Italiens Mister Marcello Lippi. Obwohl es am Samstag daheim gegen Bulgarien nur zu einem 1:1 reichte, warnte der Weltmeister-Trainer, der nach Toni und Gilardino auch auf Di Natale verzichten muss, vor den Burschen in Grün: "Man darf sie nicht an einem Resultat messen, die haben bisher ein sehr gute Qualifikation gespielt. Trapattoni wird alles dafür tun, um uns einen Streich zu spielen."

Der Maestro, der am 17. März seinen 70. Geburtstag gefeiert hatte, führt einiges im Schilde. "Es ist eine Ehre, in Italien anzutreten. Wir können zeigen, dass wir ein gutes Team sind. Wir können gegen den Weltmeister ohne Angst spielen. Ein Sieg wäre für uns wichtig. Spielen wir remis, wäre es auch okay."

Die Tabellenführung festigen und möglichst schon vor dem Oktober-Spiel gegen Russland (am Mittwoch in Liechtenstein) die WM-Fahrkarte lösen, das möchte Deutschland in Wales. "Wir sind Vize-Europameister. Da muss es unser Anspruch sein, auch auswärts Teams wie die Waliser zu schlagen. Wir dürfen in Cardiff keine Punkte liegen lassen", forderte Oliver Bierhoff, seines Zeichens DFB-Teammanager.

In der Österreich-Gruppe 7 treffen in Paris die Franzosen abermals auf Litauen. Gelingt den Blauen wie in Kaunas (1:0) auch im Rückspiel ein Erfolg, würden sie die Balten als ersten Jäger von Spitzenreiter Serbien ablösen. "Wir haben drei unserer bisherigen vier Matches auswärts bestritten. Nun haben wir mehr Heimspiele und da wollen wir versuchen, die Serben abzufangen", sagte Kapitän Thierry Henry. 

Wackelkandidaten

Einigen namhaften Trainern könnte  die letzte Stunde auf der Bank schlagen. Nach schwachen Resultaten steht neben dem Franzosen Raymond Domenech, dem Rumänen Victor Piturca - beiden in der Österreich-Gruppe 7 - und dem Portugiesen Carlos Queiroz nun auch Polens Leo Beenhakker auf der Kippe.

Nach der 2:3-Blamage am Samstag in Nordirland ist der Oranje, der Polen zur WM 2006 und EM 2008 geführt hatte, im Pool 3 auf den fünften Rang abgestürzt und damit schwer unter Druck geraten. Nach übereinstimmenden Zeitungsberichten könnte der 68-Jährige schon nach dem Heimspiel gegen San Marino am Mittwoch gefeuert werden. (APA/Reuters/AFP/Si/red)