An manchen Aktien ging die jüngste Kursrallye fast vollständig vorbei. Während der ATX ausgehend von seinem Tief Anfang März bereits rund 25 Prozent gutmachen konnte, verlor die Fresenius-Aktie im gleichen Zeitraum circa sieben Prozent. Auch mit dem deutschen Leitindex DAX, in den der Gesundheitskonzern per 23. März aufgestiegen ist, konnte der Titel nicht mithalten. Offenbar fließt derzeit viel Geld zurück in Bankaktien und Zykliker, die lange Zeit gemieden wurden. Relativ defensive Titel wie Fresenius leiden hingegen unter dem Favoritenwechsel, der mit der Hoffnung auf eine Konjunkturerholung einher geht.

Die größte Unsicherheit für den Kurs ging in den vergangenen Wochen jedoch von den USA aus. Denn der amerikanische Präsident Barack Obama hat eine Gesundheitsreform angekündigt, deren Folgen für die Branche noch nicht abzusehen sind. Innerhalb des Fresenius-Konzerns ist die ebenfalls im DAX notierte Tochter FMC überproportional vom US-Geschäft abhängig. Sie stand 2008 für knapp 60 Prozent der gesamten Fresenius-Erlöse von rund 12,3 Mrd. Euro. Als Weltmarktführer in Dialysetechnik verdient FMC sein Geld in Übersee vor allem mit Privatpatienten, deren Anteil an der Bevölkerung rund 15 Prozent be-trägt. Allerdings halten Analysten die Sorge vor einem möglichen Rückgang des Anteils an Privatpatienten im Rahmen der Reform für übertrieben. Zudem ist der global tätige Konzern mit den Unternehmensbereichen Dialyse, Klinikbetrieb und Infusionstherapie äußerst breit aufgestellt.

Überreagiert hat auch der Aktienkurs. Mit einem Bonus-Zertifikat (ISIN DE000CM2FZX5) der Commerzbank können Anleger von einem Comeback des Titels profitieren. Ein Bonus von 39,50 Euro winkt, sofern der DAX-Titel bis Dezember 2009 niemals die Marke von 26,00 Euro verletzt (aktuell 34,00 Euro). Das entspricht einer Rendite von 12,3 Prozent bzw. 16,4 Prozent p.a. An stärkeren Gewinnen partizipieren Anleger voll - gut so. Sollte nämlich die Konjunkturerholung ausbleiben, könnten die Defensivqualitäten des Titels bald wieder gefragt sein.