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Erst vor wenigen Tagen musste die Raumstation ISS einem Schrottteil ausweichen.

Foto: Reuters/NASA

Darmstadt - Vor rund einer Woche drohte der internationalen Weltraumstation ISS kurzfristig große Gefahr. Ein zehn Zentimeter kleines Stück Weltraumschrott einer chinesischen Rakete lag auf Kollissionskurs. Die Crew verließ kurz die ISS, das mehrstündige Ausweichmanöver war erfolgreich.

Es wird aber wohl nicht das letzte Mal gewesen sei, dass die ISS einen Crash aus eigenem Antrieb vermeiden musste. Denn nach Angaben der Europäischen Weltraumagentur ESA ziehen momentan rund 12.500 Objekte, die größer als zehn Zentimeter sind, ihre Bahnen im All - und sie tun das ziemlich flott. Deshalb kann auch schon eines der geschätzten 600.000 Objekte, die größer als ein Zentimeter sind, einem Satelliten das Leben aushauchen, sagt ESA-Forscher Rainer Klinkrad.

Gemeinsam mit 300 Kollegen diskutiert er seit Montag vier Tage lang auf einer Fachkonferenz in Darmstadt, wie in Zukunft vermieden werden soll, dass sich noch mehr Müll im All ansammelt, der nicht nur Satelliten, Shuttles und Weltraumstationen gefährdet. Seit 1960 fielen geschätzte 14.000 Objekte aus dem All zu Boden, zumeist fernab der Zivilisation, im Meer oder in der arktischen Tundra. Bis auf eine Frau aus den USA, die von einem Stück Isoliermaterial verletzt wurde, kam noch niemand zu Schaden. (tasch/DER STANDARD, Printausgabe, 31. 3. 2009)