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Bashir-Poster bei einer Kundgebung in Khartum

Foto: APA/EPA/Dhil

Berlin - Der Chefankläger des Internationalstrafgerichtshofs in Den Haag, Luis Moreno-Ocampo, fordert die Staatengemeinschaft zur Geschlossenheit auf, um den internationalen Haftbefehl gegen den sudanesischen Staatspräsidenten Omar al-Bashir durchzusetzen. "Nur wenn sich die Welt einig ist, kann der Völkermord in Darfur gestoppt werden", sagte er in einem Interview mit der Wochenzeitung "Das Parlament". Bashir müsse jetzt international isoliert werden. Politische Stimmen in aller Welt müssten die sudanesische Regierung mit Nachdruck auffordern, Bashir auszuliefern. Er solle sich vor der Justiz für seine Taten verantworten.

Den Haftbefehl rechtfertigte Moreno-Ocampo entschieden: "Bashir vernichtet seit über sechs Jahren ein ganzes Volk durch Hunger und Vergewaltigungen. 2,5 Millionen Menschen sterben in Darfur einen langsamen Tod. Davor die Augen zu verschließen, würde die Probleme nicht lösen." Es könne sechs Monate, aber auch sechs Jahre dauern, bis Bashir tatsächlich in Den Haag auf der Anklagebank sitzen werde, sagte Moreno-Ocampo. Er hoffe aber, dass es zu einem Prozess kommen werde, denn es gebe genügend Beweise, um Bashir persönlich nachzuweisen, dass er in Darfur Völkermord begehe. "Wir haben alle Beweise, die wir brauchen", betonte Moreno-Ocampo. (APA/dpa)