Wien - Die im Jahr 2007 erfolgte Aufnahme der Immunisierung gegen die schweren Durchfall verursachenden Rotavirus-Infektionen in das kostenlose öffentliche Kinderimpf-Programm hat die Zahl der dadurch bedingten Spitalsaufnahmen drastisch reduziert. Doch die vom Impfausschuss des Obersten Sanitätsrat seit Jahren geforderte Aufnahme der Pneumokokken-Immunisierung für Babys dürfte wieder nicht erfolgen.

Erfolg bei Rotavirus-Erkrankungen

Der Wiener Reise- und Tropenmediziner Herwig Kollaritsch kann einen großen Erfolg präsentieren: "Wir haben seit 1996 in einem Drittel der österreichischen Kinderspitäler ein Überwachungssystem für Rotavirus-Erkrankungen etabliert. Bis zum zweiten Lebensjahr erkranken alle Kinder an der Infektion, die schwere Durchfallerkrankungen hervorruft."

Nach Aufnahme der Impfung in die Reihe der kostenlosen Immunisierungen stieg der Anteil geschützten Kinder bereits im zweiten Halbjahr 2007 auf 79 Prozent, im Jahr 2008 auf 86 Prozent. Die absolute Zahl der Spitalsaufnahmen mit ehemals rund 20.000 Aufenthaltstagen sank im vergangenen Jahr auf rund 2.900. Etwa 9.000 Spitalstage fielen weg. Kollaritsch: "Allein das finanziert schon die Impfung."

Keine generelle Pneumokokken-Impfung

Doch auf anderem Gebiet dürfte Österreich weiterhin zu den Schlusslichtern in den westlichen Industriestaaten gehören: beim Schutz von Babys und Kleinkindern vor - im Vergleich zum Rotavirus-Durchfall - mitunter wesentlich gefährlicheren Pneumokokken-Infektionen. Die generelle Aufnahme der Impfung in das kostenlose Programm wird seit Jahren gefordert, bezahlt wird sie allerdings nur für sogenannte "Risikokinder".

Impfungen gegen Hepatitis A und B werden seit Jahren regelmäßig von der Österreichischen Apothekerkammer in Aktion angeboten. Ab 1. April gibt es hier für Erwachsene und Kinder einen Sonderpreis für die Hepatitis A und B-Vakzine sowie für den Impfstoff gegen die Hepatitis A allein. (APA)