Die Arbeitslosenzahlen schnellen unerbittlich in die Höhe. Die Unternehmen kommen in gefährliches Trudeln. Die Konsumenten klammern sich an ihr Erspartes. Und alle wissen: Der Tiefpunkt dieser Wirtschaftskrise ist noch lange nicht erreicht.

Angesichts der tristen Lage setzt die Regierung nun ein Zeichen. Sie verordnet den Politikern demonstrativ eine Nulllohnrunde. Bloß billiger Populismus oder doch eine passende Geste?

Gewiss: In mageren Zeiten macht der laute Verzicht auf 3,2 Prozent Gehaltserhöhung das Kraut auch nicht fett. Viel tiefergreifende Einschnitte stünden dafür nämlich an.

Doch wie schwer es ist, den Einzelnen davon zu überzeugen, dass persönliche Abstriche jetzt immer dringender nötig werden, hat die Lehrerschaft bereits höchst eindrucksvoll vorexerziert. Zwei Schulstunden mehr pro Woche werden den Pädagogen abverlangt - und schon gibt es von Gewerkschaftern wüste Proteste und Streikdrohungen.

Doch die düsteren Daten und Prognosen verheißen zumindest eines: dass nicht nur das Schulpersonal drankommt.

Schon bald werden alle mehr strapaziert, dafür aber keineswegs mehr Geld sehen. Darauf wollen Faymann, Pröll & Co. - unter Beifall von Teilen der Opposition - mit der Beschränkung von Politikerlöhnen hinweisen.

Geste verstanden, Botschaft angekommen. Die Begeisterung darüber hält sich freilich in Grenzen. (Nina Weißensteiner/DER STANDARD Printausgabe, 25. März 2009)