Johannesburg - Die in Simbabwe wütende Cholera-Epidemie greift zunehmend schlimmer auf das Nachbarland Mosambik über. Seit Jänner hat das Gesundheitsministerium des südostafrikanischen Landes 140 Cholera-Tote und 13.000 Erkrankte registriert. Im gesamten vergangenen Jahr waren es 150 Tote und 12.000 Infizierte. "Dieses Jahr könnte das schlimmste Cholera-Jahr in Mosambik werden", sagte Gesundheitsminister Ivo Garrido nach Medienberichten vom Dienstag. Die Infektionen seien vor allem auf die starken Regenfälle und fehlende Hygiene zurückzuführen.

Gleichzeitig kämpfen Hilfsorganisationen und Regierung mit Aberglauben und Vorbehalten in der Bevölkerung. Vier Mitarbeiter des Roten Kreuzes wurden dieses Jahr bei Cholera-Aufklärungskampagnen getötet, nachdem lokale Politiker sie für die Katastrophe verantwortlich gemacht hatten.

Über 90.000 Fälle in Simbabwe

In Simbabwe hat die Epidemie bereits über 4.000 Menschen das Leben gekostet, mehr als 90.000 Fälle wurden bisher gemeldet. Auch Südafrika ist betroffen, wo bisher knapp 60 Cholera-Tote registriert worden sind. Nach Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom Montag gehen die Neuinfektionen in Simbabwe jedoch zurück. (APA/dpa)