Nur 2,2 Prozent der in Österreich im Jahr 2007 ausgestrahlten fiktionalen Programme stammten aus heimischer Produktion. Einen geringeren Anteil gab es nur in Luxemburg, das kein eigenes Programm produzierte, und im französischsprachigen Belgien. Das geht aus dem Jahrbuch der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle hervor, das am Dienstag veröffentlicht wurde.

Die Informationsstelle hat hier das Fernsehprogramm aus 13 Ländern, bzw. 15 Regionen unter die Lupe genommen und ist zu folgendem Ergebnis gekommen: Auch im Jahr 2007 war die in Europa ausgestrahlte Fiktion fest in amerikanischer Hand, wenngleich der Anteil der nicht in Europa produzierten Filme und Serien gegenüber dem Jahr 2006 von 62,4 Prozent auf 60,9 Prozent leicht zurückgegangen ist. In Österreich stammte 65,5 Prozent des ausgestrahlten Programms nicht aus Europa.

Österreich am Schluss

Einen leichten Zuwachs konnte im europäischen Durchschnitt die heimische Fiktion verbuchen, die im Jahr 2007 bei 15,5 Prozent lag gegenüber 14 Prozent im Jahr zuvor. Den größten Teil an Eigenproduktionen strahlte mit 28,2 Prozent Frankreich aus. Österreich liegt mit 2,2 Prozent am untersten Rand. Dass die Anteile an eigenem Programm in den verschiedenen Ländern so stark variieren, ist laut Informationsstelle "auf den unterschiedlichen Entwicklungsstand der Filmbranche, die mehr oder weniger prononcierte Förderpolitik oder die Auswirkungen der jeweiligen Gesetzgebung zurückzuführen", hieß es.

Freilich seien die Sender der großen Länder in der Lage, größere Mengen an heimischen Produktionen anzubieten, stellte die EU-Behörde fest. So scheint es nicht verwunderlich, dass auf Platz zwei der Eigenproduktionen das Vereinigte Königreich mit 19,4 Prozent liegt, gefolgt von Spanien mit 18,3 Prozent, Italien mit 14,9 Prozent und Deutschland mit 13,4 Prozent. Umgekehrt zweigen üblicherweise kleinere Länder einen höheren Anteil von Produktionen aus dem europäischen Ausland, wie etwa die Schweiz mit 41,6 Prozent, Finnland mit 41 Prozent, die Französische Gemeinschaft Belgiens mit 33,4 und schließlich Österreich mit 32,2 Prozent.

Private voran

Öffentlich-rechtliche Sender strahlten im Jahr 2007 weniger Fiktion aus als die private Konkurrenz. Der Anteil der heimischen fiktionalen Sendungen ging dabei von 24,2 auf 23,5 Prozent zurück. Die Privatsender zeigten mehr außereuropäische Fiktion, nämlich 76,7 Prozent, der Anteil an im Inland produzierten Programme stieg von 7,3 Prozent auf acht Prozent leicht an. (APA)