Das erwartete Übernahmeangebot des Computerkonzerns IBM für den Konkurrenten Sun Microsystems verzögert sich nach einem Pressebericht. IBM prüfe derzeit die Bücher, berichtete das "Wall Street Journal Europe" unter Berufung auf mehrere mit der Situation vertraute Personen.

Keine Zweifel

Es sei derzeit nicht abzuschätzen, wie lange die Sichtung der Verträge und sonstigen Dokumente durch die beauftragten Anwälte dauere, hieß es weiter. Zweifel daran, dass das Übernahmeangebot kommt, gebe es aber keine.

Vergangenen Mittwoch hatte die Zeitung zum ersten Mal über den anstehenden Zukauf berichtet. Die Unternehmen selbst halten sich dazu bedeckt. Laut "Wall Street Journal Europe" dürfte der Preis für Sun zwischen 6,5 und 8,0 Mrd. Dollar (4,8 bis 5,9 Mrd. Euro) Euro) liegen. Das wäre mehr als das Doppelte des Börsenwerts vor Bekanntwerden der IBM-Ambitionen. Danach schoss die Sun-Aktie kräftig in die Höhe.

Normal

Die Buchprüfung sei ein normales Vorgehen von IBM, hieß es. Sun sei ein sehr komplexes Unternehmen. Laut der Zeitung hat Sun selbst seit Monaten nach einem Käufer gesucht. IBM biss demnach an. Beide Konzerne stellen Großrechner her samt der passenden Prozessoren und beide sind stark engagiert bei Open Source Software. IBM hat allerdings durch sein starkes Dienstleistungsgeschäft die Wirtschaftsflaute wesentlich besser verkraften können als Sun. (APA/dpa)