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In allen Altersgruppen wird nach wie vor zu viel Fett und Salz aufgenommen

Foto: APA/DPA/Gero Breloer

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Wien  - Die Österreicher essen nach wie vor zu salzig und zu fett. Das ergab der am Montag in Wien präsentierte Ernährungsbericht 2008. Auch zeigte sich im Vergleich zum vorangegangenen Bericht aus dem Jahr 2003, dass immer mehr Österreicher dicker werden: Eine Zunahme an Übergewichtigen ergebe sich aber nicht in Form von einem Mehr an Essen, sondern eher aufgrund weniger Bewegung, so Gesundheitsminister Alois Stöger. Er will noch vor dem Sommer einen "nationalen Aktionsplan Ernährung" auf Schiene bringen.

Der Österreichische Ernährungsbericht zeigt auf 400 Seiten die Ernährungsgewohnheiten verschiedener Bevölkerungsschichten auf. Auch Veränderungen im Ernährungsverhalten, wie beispielsweise der verstärkte Konsum von Fertigprodukten und der Verzehr von Nahrung außer Haus werden deutlich.

Zu wenig Bewegung

Laut dem Bericht waren im vergangenen Jahr 19 Prozent der sechs- bis 15-jährigen Schulkinder übergewichtig (davon acht Prozent sogar adipös), 42 Prozent der 18- bis 65-jährigen Erwachsenen (davon elf Prozent adipös) und 40 Prozent der 65- bis Unter-84-Jährigen. Die Steigerung liegt nicht an einer Zunahme der Kalorienzufuhr, sondern eher am verminderten Energieverbrauch durch weniger Aktivität. Auffallend ist ein Ost-West-Gefälle in allen Altersgruppen: So waren z. B. im Osten Österreichs zehn Prozent der Schulkinder adipös, im Westen nur vier Prozent.

Zu viel Fett und Salz

In allen Altersgruppen wird nach wie vor zu viel Fett und Natrium - sprich Salz - aufgenommen. Bei Kindern ist die konsumierte Fettmenge noch akzeptabel, bei allen anderen zu hoch. Der Verzehr des "falschen" Fettes, nämlich gesättigte Fettsäuren, sei zwar generell zurückgegangen, der Konsum aber nach wie vor zu hoch.

Wenig Kohlenhydrate und Vitamine

Kohlenhydrate liefern in keiner Altersgruppe die empfohlenen 55 Prozent der Energie: Hier ernähren sich die Bis-15-Jährigen noch am besten - allerdings stammt auch in dieser Gruppe ein zu hoher Anteil aus Zucker. Zu niedrig ist auch die Zufuhr von Ballaststoffen. Dafür trinken Österreicher mehr als die empfohlene Menge - und zwar am liebsten Wasser.

Eine Verschlechterung gibt es bei einigen Mikronährstoffen, also Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen. Dringenden Handlungsbedarf gebe es z. B. bei Folsäure, Calcium und Vitamin D, so Ibrahim Elmadfa von der Universität Wien. Verbessert hat sich in allen Altersgruppen die Jodzufuhr.

Aktionsplan für gesünderen Ernährungsstil

Bis zum Sommer will der Gesundheitsminister einen nationalen Aktionsplan "auf Schiene bringen", damit "die gesündere Wahl die leichtere" wird. Es gehe darum, einen gesünderen Ernährungsstil in den Alltag einzubauen, so Stöger. (APA/red)