Steht dem Internet der Befall der Zombie-PCs bevor?

dawn

Es ist der hartnäckigste Computervirus der jüngeren Geschichte. Der Conficker getaufte Wurm hat Unternehmen, Private und Behörden ins Schwitzen gebracht. 12 Millionen Windows-Rechner sollen seit Oktober des vergangenen Jahres befallen worden sein - eine Vielzahl der infizierten Systeme wurde jedoch wieder in Stand gesetzt. Will man sicher gehen, können die befallenen PCs nur durch eine Neuinstallation des Betriebssystems gerettet werden, da neuere Versionen des Wurms sogar Antiviren-Software deinstallieren können.

Ungewissheit

Der Schädling wird über das Internet verbreitet und macht sich bei Windows-Systemen Sicherheitslücken zu nutze, um Angreifern eine Hintertür zu öffnen. Hat sich der Schädling breit gemacht, kann er sogar Schlupflöcher in Firewalls einrichten. Über befallene Rechner kann so zumindest theoretisch die Kontrolle erlangt werden.

Was passiert also am 1. April, dem Tag, an dem sich der Virus aktivieren soll? Die New York Times hat Experten die Frage gestellt, die Erkenntnis ist ernüchternd: Vom April-Scherz bis zum Endzeit-Szenario sei alles denkbar.

Botnet

Sollten die Angreifer tatsächlich tausende Computer auf einen Schlag unter Kontrolle bekommen und damit ein so genanntes Botnet aus ferngesteuerten "Zombie-PCs" erzeugen, stünden dem Bericht nach eine Reihe von Szenarien im Raum. Beispielsweise könnten sie eine Art unkontrollierbares Peer-to-Peer-Netzwerk aus dem Boden stampfen, so wie es von Tauschbörsen bekannt ist.

Andere Experten gehen von einer schlimmeren These aus. Was, wenn einfach alle Computer nach heiklen Daten ausgeforscht werden, um diese dann zu verkaufen?

Abwarten

Und während Forscher immer noch dabei sind, Conficker zu entschlüsseln, heißt es wohl nichts weiter als abwarten und Systeme bereinigen. (zw)