Wien - Im Büro von Verteidigungsminister Norbert Darabo (SPÖ) ist ein Fall von Spionage aufgeflogen. Wie das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe berichtet, fanden Experten des Heeres-Abwehramts bei einer Routine-Überprüfung der Räumlichkeiten des Minister-Kabinetts im Mai 2008 eine Abhörvorrichtung in einem Telefonapparat.

In einer Stellungnahme bestätigt das Verteidigungsministerium den Sachverhalt: "Im Mai 2008 hat das Abwehramt bei einer durchgeführten Überprüfung im Kabinett des Bundesministers ein manipuliertes Telefon entdeckt und sichergestellt. Nach Information an den Bundesminister hat das Abwehramt unverzüglich mit den entsprechenden Untersuchungen begonnen."

Sicherheitsüberprüfungen intensiviert

Laut "profil" handelte es sich um den Festnetz-Apparat des damaligen Darabos-Pressesprechers Answer Lang. Die Untersuchungen des Abwehramts blieben freilich ergebnislos, wie aus der Stellungnahme, die am Samstag vom Ressort veröffentlicht wurde, hervorgeht: "Es konnte nicht nachgewiesen werden, dass mit dem manipulierten Telefon tatsächlich jemand abgehört wurde. Als Sofortmaßnahme wurden die Sicherheitsüberprüfungen intensiviert. Es wurden jedoch keine weiteren Manipulationen festgestellt."

In der Stellungnahme des Ministerium heißt es weiter: Das Abwehramt ist ein militärischer Nachrichtendienst und nimmt im Rahmen des Eigenschutzes des Bundesheeres die Aufgaben der nachrichtendienstlichen Abwehr wahr. Dazu zählen die Abwehr von Spionage, Sabotage und sonstiger krimineller Handlungen, die vorsätzliche Angriffe gegen militärische Rechtsgüter zur Beeinträchtigung der militärischen Sicherheit erwarten lassen. Die Aktivitäten des Abwehramtes werden ständig durch den Rechtsschutzbeauftragten überprüft. (APA)