Frage: Wie fruchtbar ist der Boden im Regenwald?

Antwort: Im Regenwald gibt es nur eine dünne fruchtbare Bodenschicht, weil es sehr viel regnet und es durchgehend sehr warm ist. Äste, Blätter und tote Tiere verrotten in dem Klima sehr schnell, werden von Kleintieren (Regenwürmern und Bakterien) zersetzt und bilden die Humusschicht. Humus ist das lateinische Wort für Boden oder Erde. In unseren Breitengraden wird diese Schicht im Winter quasi konserviert, und sie ist mindestens 30 Zentimeter dick, im Regenwald beträgt ihre Tiefe maximal ein paar Zentimeter.

Frage: Was ist unter der Humusschicht?

Antwort: Unter den paar Zentimetern fruchtbaren Bodens befindet sich unfruchtbarer Sand oder Lehm.

Frage: Wie bekommen die Bäume genug Nährstoffe?

Antwort: Die Wurzeln der Bäume, die sich aus dieser Schicht die Nährstoffe holen, ragen nicht weit in den Boden hinein, bleiben zu einem großen Teil an der Oberfläche. Auf ihnen wachsen Pilze, die die Bäume mit wichtigen Mineralien und Salzen versorgen. Die Pilze holen sich im Gegenzug wieder Nährstoffe von den Bäumen, die sie zum Überleben brauchen.

Frage: Warum ist der Regenwald trotz der Nährstoffarmut so dicht bewachsen?

Antwort: Wegen des warmen und feuchten Klimas, das dort das ganze Jahr über herrscht und Pflanzen gut gedeihen lässt.

Frage: Was passiert mit dem Humus, wenn man Regenwaldbäume fällt?

Antwort: Da die Humusschicht so dünn ist, können Niederschläge sie sehr rasch wegspülen. Wenn der Mensch Regenwald abholzt, tut er das meist, um die Fläche landwirtschaftlich zu nutzen. Die dünne Humusschicht ist aber nach zwei bis drei Jahren gänzlich ausgelaugt und nicht mehr fruchtbar. (Gudrun Springer/DER STANDARD, Printausgabe, 21./22.3.2009)

Die nächste Ö1-Kinderuni am Sonntag um 17.10 Uhr widmet sich dem Thema "Warum in die Irre gehen? Historische und moderne Labyrinthe und Irrgärten". Am Samstag im Standard.