Berlin - Nach wie vor verdienen Frauen deutlich weniger als Männer. Im Schnitt betrage der Unterschied 23 Prozent, sagte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen am Donnerstag in Berlin. Ein Grund sei, dass Frauen ihre Erwerbstätigkeit häufiger wegen der Familie unterbrechen müssten.

Frauen und Niedriglöhne

Nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung beträgt der Lohnunterschied selbst bei gleicher Ausbildung, gleichem Beruf und gleichem Alter im selben Betrieb noch zwölf Prozent. Da mehr Frauen als Männer Jobs zu Niedriglöhnen annähmen, wirke sich das Wachstum dieses Sektors bei ihnen besonders stark aus.

Computerprogramm testet

Die Gewerkschaften forderten von der Bundesregierung, die Privatwirtschaft per Gesetz zur Gleichstellung zu zwingen. Von der Leyen sagte hingegen, sie setze auf das Eigeninteresse der Unternehmer an Transparenz und einer fairen Bezahlung aller MitarbeiterInnen. Ab kommendem Sommer stellen deutschen Firmen ein Computerprogramm zur Verfügung, mit dem getestet werden kann, ob Arbeitnehmerinnen gegenüber den Kollegen benachteiligt werden. Zudem seien mit dem Ausbau der Betreuungsangebote für Kinder unter drei Jahren und der Einführung des Elterngeldes wichtige Schritte eingeleitet. (Reuters)