Das Internet-Angebot der deutschen "Bild"-Zeitung wird nach Einschätzung von Chefredakteur Kai Diekmann auch künftig weitgehend kostenlos bleiben. Allenfalls Spezialseiten könnten kostenpflichtig werden, sagte er am Donnerstagabend beim 26. Mediengipfel in Berlin. "Es gibt den verfluchten Geburtsfehler des Internets, dass das Internet kostenlos ist. Diesen Fehler werden wir nicht korrigieren können."

Ziele

Deshalb sei es das Ziel von "Bild", die Reichweite weiter zu steigern. Damit lasse sich dann Geld verdienen. Für mobile Angebote - zum Beispiel auf Handys oder elektronischen Lesegeräten - sieht Diekmann gute Erlösmodelle. Jetzt schon seien viele Menschen bereit, für bestimmte SMS 60 Cent auszugeben. Daher werde die Refinanzierung leichter fallen als im Internet.

Kein Ende in Sicht

Insgesamt geht Diekmann nicht von einem Ende der Zeitungen aus. "Ich glaube fest an die Zukunft von bedrucktem Papier." Die Journalisten müssten aber alles daran setzen, die neuen Techniken zu nutzen. Das Internet-Angebot der "Bild"-Zeitung gehört mit rund einer Milliarde Seitenklicks pro Monat zu den reichweitenstärksten Internet-Angeboten in Deutschland.

Der Mediengipfel wird von der Standortmarketinggesellschaft Medienboard Berlin-Brandenburg und vom Unternehmensnetzwerk media.net veranstaltet. (APA/dpa)