Wien - Vermutlich völlig korruptionsfrei wird der am Freitag (20.15, ORF Sport Plus) mit der Partie zwischen Österreich und Norwegen anhebende Samsung-Cup der Handballer in der Wiener Stadthalle (Halle B) bleiben. Dennoch ist das Thema auch beim Vier-Nationen-Turnier mit Ungarn und Tunesien präsent. Vertreter des europäischen Verbandes (EHF) diskutieren die jüngst bekanntgewordenen Fälle von versuchten und vollzogenen Schiedsrichterbestechungen.

Erst am Dienstag hat die EHF Fragebögen an rund 450 Delegierte und Schiedsrichter geschickt, um rund 4000 Spiele der vergangenen vier Jahre bewerten zu können. Am 30. März sollen bei einer Sitzung des Exekutivkomitees Erkenntnisse präsentiert werden.

Geld und Ehre

Von der möglicherweise dunklen Vergangenheit sind auch die Damen von Hypo Niederösterreich betroffen, die am Samstag (16.15, ORF Sport Plus) in Dänemark gegen Viborg die Gruppenphase der Champions League abschließen. Die deutschen Schiedsrichter Frank Lemme und Bernd Ullrich, die wegen eines möglichen Bestechungsfalles im Jahr 2006 vor wenigen Tagen suspendiert wurden, leiteten im Vorjahr das Finale der Champions League zwischen Zwezda Zwenigorod und Hypo, das die Russinnen knapp für sich entschieden.

"Dass sie Geld genommen haben, glaube ich nicht. Aber sie durften dafür das Olympia-Endspiel in Peking leiten" , sagt Gunnar Prokop. Der Hypo-Manager hält Schiedsrichter wegen der geringen Aufwandsentschädigungen grundsätzlich schon für gefährdet. "300 Euro für Frauen- und 400 Euro für Männer-Partien können die Korruption da und dort nicht verhindern." (APA, red/DER STANDARD, Printausgabe, 20.3.2009)