In Salzburg wurde der Ruf laut, dass es künftig neben dem Zeugnis auch Aufnahmeverfahren an Gymnasien geben soll und muss. Anlass: wie die Auswertung der Lesestudie PIRLS ergab, (derStandard.at berichtete) lässt die Vergleichbarkeit der Schulnoten in Österreich deutlich zu wünschen übrig. So zeigte sich, dass Einserschüler mitunter gleich gute oder schlechte Ergebnisse beim Lesen erzielten wie Fünferschüler.

Noten geben "kein objektives Bild"

Der ÖVP-Bildungssprecher und Rektor der PH in Salzburg Josef Sampl schlägt deshalb vor ein zusätzliches Aufnahmeverfahren an Gymnasien einzuführen. "Man sollte mehr Unterlagen als nur die Volksschulnoten als Kriterium für die Aufnahme in die nächste Schule heranziehen", sagte er gegenüber ORF.at. Denn, dass Noten kein objektives Bild wiedergeben, sei seit jeher leider so. Die Studie zeige, dass das Problem noch größer werde.

Mehrtägige Aufnahmeberatungen

Derzeit laste die Verantwortung, ob ein Kind ins Gymnasium gehen kann, nur auf dem KlassenlehrerInnen der Volksschulen. Zusätzlich werde oft großer Druck von den Seiten der Eltern ausgeübt, meint Sampl. Mehrtägige Aufnahmebratungen, bei denen SchülerInnen nicht punktuell abgeprüft, sind für ihn ein Schlüssel zur Lösung: Diese könnten "im Verbund mit Noten und mit anderen gutachterlichen Bildungsstandards durchaus helfen, dass hier das Bild gerechter und fairer für den einzelnen Schüler wird."

Derartige Aufnahmeberatungen gibt es in Salzburg derzeit schon im Musischen Gymnasium, dem Akademischen Gymnasium und dem Europagymnasium in der Josef-Preis-Allee in der Stadt Salzburg. (red/derStandard.at)