Die EU-Staaten investieren rund 3,3 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung (rund 400 Milliarden Euro) in die Ankurbelung der Konjunktur. Dabei wird allerdings recht grob gerechnet - Steuerausfälle und Mehrkosten etwa für Arbeitslosigkeit werden inkludiert. Die USA und führende Ökonomen - zuletzt auch Nobelpreisträger Paul Krugman - kritisieren die Maßnahmen Europas als unzureichend. Dazu kommt, dass die einzelnen Staaten relativ unkoordiniert vorgehen, und die EU-Kommission selbst hat mit 30 Mrd. Euro (großteils Kredite) nur bescheidene Initiativen angekündigt. Ein Fünf-Mrd.-Paket aus Brüssel für Energieinfrastruktur hängt überdies. Die Pläne der wichtigsten EU-Länder im Einzelnen:

  • Deutschland Nach langem Zögern wurde ein zweites Konjunkturprogramm mit einem Volumen von 50 Mrd. Euro losgeeist, das vorwiegend aus Steuersenkungen, Infrastrukturausgaben und Kreditgarantien besteht. Das erste Paket vom Herbst umfasste 31 Mrd. Euro.
  • Frankreich Das Land will die Beschäftigung mit 26 Mrd. Euro an Investitionen und Entlastungen stabil halten. Mehrwertsteuersenkungen - beispielsweise auf Restaurant-Rechnungen - sollen hinzukommen.
  • Italien Premier Berlusconi stemmte sich lange gegen Hilfspakete. Kürzlich kündigte er dann Maßnahmen im Volumen von 80 Mrd. Euro an, doch Experten sehen darin großteils ohnehin laufende Ausgaben.
  • Großbritannien London reagierte am schnellsten und senkte die Mehrwertsteuer im November auf 15 Prozent. (as, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 19.03.2009)