Palma de Mallorca - Eine Serie von Finanz- und Korruptionsskandalen hat die Politik auf der spanischen Ferieninsel Mallorca erschüttert und die Regionalregierung der Balearen in eine Krise gestürzt. "Wir erleben derzeit sehr komplizierte Momente", räumte Ministerpräsident Francesc Antich am Mittwoch ein. Der Sozialist, der an der Spitze einer Mitte-Links-Koalition steht, lehnte eine Auflösung des Regionalparlaments und Neuwahlen aber ab.

Im Zentrum der Affären, bei denen es um angebliche Schmiergeld-Zahlungen und die Veruntreuung staatlicher Gelder geht, steht die kleine Regionalpartei UM (Mallorquinische Union). Die Regierung ist im Parlament auf deren Stimmen angewiesen. Gegen den UM-Parteichef und balearischen Tourismusminister Miquel Nadal ermittelt die Justiz wegen des Verdachts, beim Verkauf staatlicher Grundstücke Gelder in die eigene Tasche gesteckt zu haben.

Ein weiterer hoher UM-Politiker wird in einem anderen Skandal verdächtigt, sich am Ausbau der Schnellstraße zwischen Palma und Manacor bereichert zu haben. Wegen dieser Affäre wurden elf Verdächtige festgenommen. Die UM liegt mit ihren linken Koalitionspartnern auch im Streit um die Anlage eines Golfplatzes im Süden von Mallorca. Das Vorhaben wird von den Linksparteien und Naturschützern strikt abgelehnt. (APA/dpa)