Rafah - Zwischen Ägypten und der Regierung der palästinensischen Hamas-Bewegung gibt es Ärger. Ein ägyptischer Beamter in der Stadt Rafah sagte am Mittwoch, die Ägypter hätten den Grenzübergang Rafah am Morgen für zwei Tage geöffnet, um Kranken und Palästinensern, die Aufenthaltsgenehmigungen für andere Staaten besitzen, zu erlauben, den Gazastreifen zu verlassen.

Die Hamas habe den Grenzübergang jedoch mit der Begründung wieder geschlossen, sie sei "nicht zufrieden" mit der Art und Weise wie Palästinenser an der Grenze von den Ägyptern behandelt würden. Der Übergang liegt an der Grenze zwischen der Sinai-Halbinsel und dem von der radikal-islamischen Hamas kontrollierten Gazastreifen.

Hamas-Funktionär aufgehalten

Die Entscheidung der Hamas hängt möglicherweise damit zusammen, dass ägyptische Grenzbeamte in Rafah am Dienstag einen Hamas-Funktionär aufgehalten hatten. Dieser hatte versucht, mit 260.000 US-Dollar (200.896 Euro) und 454.000 Euro in der Tasche von Ägypten in den Gazastreifen zu reisen. Der Funktionär hatte zuvor an der ersten Runde der von Ägypten vermittelten Verhandlungen der Palästinenserorganisation über die Bildung einer Einheitsregierung in Kairo teilgenommen. Ägypten benutzt die Wiedereröffnung des Grenzüberganges Rafah als Trumpfkarte in den Verhandlungen zwischen der Hamas, der Fatah-Fraktion von Präsident Mahmoud Abbas und den anderen Palästinensergruppen. Denn die Öffnung der Grenzen gehört zu den wichtigsten Forderungen der Hamas. (APA/dpa)