St. Pölten - Die 42-jährige Tochter von Josef F. soll an der Verhandlung gegen den 73-Jährigen Amstettener teilweise teilgenommen haben. Das berichtet der "Kurier" in seiner Mittwoch-Ausgabe. Demnach soll die Frau am Dienstag zum nichtöffentlichen Verhandlungstag - Journalisten und Kameraleute durften das Gerichtsgebäude nicht betreten - im Morgengrauen vom Landesklinikum Mauer bei Amstetten heimlich ins Gericht gebracht worden sein.

"Kein Kommentar"

Verteidiger Rudolf Mayer, Opfer-Anwältin Eva Plaz und Bernhard Jany, Sprecher der NÖ Landeskliniken-Holding, wollten am Mittwoch vor Beginn des dritten Verhandlungstages gegen Josef F. diese Meldung nicht bestätigen. Er kenne die Tochter nicht und könne daher nicht sagen, ob sie im Saal gesessen sei, meinte Mayer gegenüber der APA. Plaz und Jany begnügten sich mit einem schlichten "Kein Kommentar". Franz Cutka, der Sprecher des Landesgerichts St. Pölten, war für eine Stellungnahme vorerst nicht erreichbar.

Laut "Kurier" soll sich die Tochter des 73-jährigen Angeklagten ihr Video mit ihrer eigenen kontradiktorischen Aussage angesehen haben. Das elfstündige Video war im Vorverfahren aufgezeichnet worden, um der Frau eine persönliche Konfrontation mit ihrem Peiniger zu ersparen.

Gerüchte

Im Landesgericht St. Pölten kursierten am Mittwoch Gerüchte, denen zufolge die Tochter bereits am ersten Verhandlungstag, nachdem die Öffentlichkeit ausgeschlossen worden war, im Gerichtsgebäude anwesend gewesen sein soll. Vor dem Prozess hatte sich die Frau mit ihren Kindern ins Klinikum Mauer bei Amstetten zurückgezogen, um vor Paparazzi und Reportern sicher zu sein. (APA)