Personenortung über Facebook-Applikation

Grafik: Yahoo

Yahoo hat einen neuen "Freundfinder"-Service als Facebook-Applikation gestartet. Ähnlich wie Google Latitude lässt sich mit der Yahoo-Personenortung "Friends on Fire" der Aufenthaltsort von Freunden ermitteln bzw. der eigene aktuelle Standort bekannt geben. Während das Google-Konkurrenzprodukt basierend auf einer eigens entwickelten Technologie für sich allein existiert, werden bei Friends on Fire jedoch verschiedene Services miteinander kombiniert.

Dienste werden verknüpft

Yahoos bestehender Dienst "Fire Eagle", der den jeweiligen Aufenthaltsort einer Person feststellen und übermitteln kann, wird mit dem Social Network Facebook verknüpft, worüber Freunde identifiziert und die Erlaubnis für die Personenortungs-Applikation angefragt werden können. "Die Fire-Eagle-Applikation für Facebook "Friends on Fire" ist am 13. März gestartet und für alle Facebook-Nutzer weltweit verfügbar", so eine Yahoo-Sprecherin auf Nachfrage. 

Vorerst ohne mobile Version

Ein entscheidendes Manko der Yahoo-Personenortung ist jedoch, dass eine mobile Version bislang fehlt. Damit dürfte Google Latitude bis auf weiteres im klaren Vorteil sein, denn gerade bei Services wie einer Personenortung kommen Handys und mobile Geräte häufig zum Einsatz. Fire Eagle bezieht keine GPS-Informationen, sondern basiert auf WLAN-Punkten und Adressen, die bei anderen Diensten selbst eingetragen wurden. Wie CNN berichtet, soll Yahoo bereits über eine mobile Version nachdenken. "Wir sind an einer Mobile-Site interessiert, bringen zu diesem Zeitpunkt aber keine heraus", sagt Tom Coates, Verantwortlicher für Fire Eagle. Gegenwärtig gebe es bereits fünf iPhone-Apps, die von unabhängigen Entwicklern gebastelt wurden und im iTunes-App-Store verfügbar seien, so die Yahoo-Sprecherin.

Datenschutz

Ähnlich wie bei Google Latitude wirft sich auch bei der Yahoo-Personenortung eine Reihe von Fragen zum Thema Privatsphäre und Datenschutz auf. Kritiker solcher Services befürchten, dass die Unternehmen noch mehr persönliche Daten zu ihren Zwecken sammeln könnten oder die Tools für heimliche Stalker-Angriffe missbraucht werden. Daher will Yahoo, gleichermaßen wie der Konkurrent, möglichst transparent machen, wie und welche Daten bei dem Dienst übermittelt werden. "Generell gilt bei Fire Eagle, dass der Aufenthaltsort mit anderen geteilt, aber auch nur für ausgewählte Nutzer des Vertrauens freigeschaltet werden kann", heißt es seitens Yahoo. Der Nutzer entscheide bei Friends on Fire im Rahmen von Facebook explizit über Updates und Ortsinformationen.

Verstecken und löschen jederzeit möglich

Um den Ortungsdienst in Gang zu setzen bzw. die Facebook-Applikation zu aktiveren, muss zunächst Fire Eagle autorisiert werden. Im zweiten Schritt kann der User dann bestimmen, wie viel bzw. welche Informationen im Detail mit anderen geteilt werden sollen. Außerdem kann festgelegt werden, dass Friends on Fire eigenständig den Aufenthaltsort ermittelt. Nach diesen Einstellungen listet die Facebook-Applikation schließlich alle Freunde aus dem sozialen Netzwerk auf, die Friends on Fire bereits nutzen. "Es ist jederzeit möglich, sich zu 'verstecken' und ebenso, die Information über sich selbst zu löschen", so die Yahoo-Sprecherin abschließend. (pte)