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Foto: Archiv

Valencia ist der Geburtsort der modernen Reisverarbeitung. Hier wurde vor 100 Jahren das Korn erstmals per elektrischen Antrieb verarbeitet – erklärt die Führerin durch das vor kurzem eröffnete Reis-Museum in Valencia.

Bis 1970 arbeitete dann die „elektrische Reisfabrik“ an der Calle Francisco Cubells nahe der Plaza Armada Española. Nach der Stilllegung rosteten die Maschinen 30 Jahre lang vor sich hin, bis die Stadtverwaltung von Valencia vor ein paar Jahren entschied, aus der Anlage ein Museum zu machen.

Drei Jahre dauerte die Restauration, 900.000 Euro wurden dafür ausgegeben. Die Maschinen laufen, wenn auch langsam – eben wie vor 100 Jahren.

Immerhin konnten schon damals pro Stunde 2.000 bis 2.300 Kilo bearbeitet und aus jeweils 100 Kilo angeliefertem Reiskorn 70 Kilo kochfertiger Reis gewonnen werden, wovon allerdings 12 Kilo „gebrochen“, also nur von minderer Qualität waren.

Die Paella

Zu der Führung durchs Museum gehört natürlich auch die Geschichte der Paella. Sie soll einst auf den Feldern vor der Stadt erdacht worden sein: Landarbeiter bereiteten sich in einer flachen Pfanne auf offenem Feuer Reis zu. Um ihn geschmackvoller zu machen, fügten sie während des Garens verschiedene Gemüsearten hinzu. Später auch Schnecken. An Festtagen kamen dann am heimischen Herd noch Kaninchen- oder Hühnerfleisch dazu, aber auch Fisch und Meeresfrüchte.

Ihren Siegeszug durch internationale Küchen begann sie erst nach dem Bürgerkrieg im Jahr 1940. Damals wurde die Rationierung von 125 bis 150 Gramm Reis pro Person und Tag aufgehoben und der freie Verkauf zugelassen.

Reis aus Valencia

Im heutigen Nationalpark Albufera südlich von Valencia wird Reis seit etwa 500 Jahren angebaut. 30.000 Tonnen werden hier pro Jahr geerntet. Insgesamt verfügt Spanien über eine Reisanbaufläche von 115.000 Hektar, wovon die Albufera 21.000 Hektar einnimmt. (Quelle:Leben in Spanien