Laut "Salzburger Nachrichten" sollen die ersten Eurofighter bereits heuer einfliegen.

montage: derStandard.at

Wien - Der Eurofighter wird die rund 40 Jahre alten Saab-Draken nicht so schnell ablösen können: Nachdem sich Österreich mit der Vertragsunterzeichnung nun schon seit einem halben Jahr Zeit lässt, wackelt auch der Termin für die Inbetriebnahme der ersten Eurofighter im November 2004.

Das wurde vom Eurofighter-Hersteller EADS am Mittwoch bekannt gegeben. Hätte Österreich wie geplant im Frühherbst 2002 den Vertrag abgeschlossen, wären Produktionskapazitäten frei gemacht worden, um Österreich von Anfang an mit neuen Flugzeugen als Ersatz für die technisch bereits überholten Draken beliefern zu können.

Nun aber dürfte es so sein, dass Österreich zwischen dem Ausscheiden der Draken und der Inbetriebnahme eigener Kampfflugzeuge eine Übergangslösung finden muss. Dabei wird daran gedacht, dass das Bundesheer mit der deutschen Bundeswehr oder der spanischen Luftwaffe (die bereits die ersten Eurofighter hat) eine Zusammenarbeit eingeht. Dies müsse aber direkt mit dieser Luftwaffe ausgehandelt werden, erlärte der Österreich-Vertreter von EADS, Wolfgang Aldag.

Der Lieferplan sieht vor, dass Deutschland heuer acht Flugzeuge bekommt. Im Verteidigungsminsterium will man aber nichts überstürzen.

Minister Günther Platter werde sich "informieren lassen", erklärte dessen politischer Berater Herbert Kullnig dem STANDARD - "und das ist nicht eine Frage von einem Tag". Dann werde die weitere Vorgangsweise beurteilt werden. Im Regierungsprogramm ist vorgesehen: "Fortsetzung des Beschaffungsvorganges auf der Grundlage der von der Bundesregierung in der XXI. GP getroffenen Beschlüsse" - das bedeutet, dass das eingeleitete Verfahren mit EADS zuende gebracht werden soll. (cs, APA/DER STANDARD, Printausgabe, 13.3.2003)