Rawalpindi - Ein Selbstmordattentäter hat am Montag in Pakistan acht Menschen mit in den Tod gerissen. Siebzehn weitere Menschen seien verletzt worden, als sich der Attentäter mit seinem Fahrzeug auf einem Busbahnhof in der Stadt Rawalpindi in die Luft sprengte, teilte die Polizei mit. Nach Behördenangaben sollte der Anschlag wahrscheinlich dem ursprünglich für Montag geplanten "Langen Marsch" der Opposition gelten.

Es war zunächst unklar, ob der Selbstmordattentäter absichtlich auf dem Bahnhof die Detonation auslösen wollte oder ob der Sprengstoff zu früh gezündet worden war, sagte der Präsidentenberater und amtierende Innenminister Rehman Malik. Der Attentäter sei auf einem Motorrad gesessen, berichtete ein Polizeisprecher.

Panik in Rawalpindi

Alle Opfer des Anschlags in einem belebten Viertel von Rawalpindi waren nach Polizeiangaben Zivilisten. Die Explosion zerstörte mehrere Autos und löste Panik unter den Anrainern aus. In der Garnisonsstadt Rawalpindi, die unweit der pakistanischen Hauptstadt Islamabad liegt, war im Dezember 2007 auch Ex-Regierungschefin Benazir Bhutto bei einem Anschlag ums Leben gekommen.

"Wir haben Informationen erhalten, dass es einen Anschlag auf den Protestmarsch zwischen Rawalpindi und Islamabad geben sollte", sagte Innenminister Malik vor Journalisten. Die Attentäter wollten Pakistan "destabilisieren". Die Opposition hatte ihren "Langen Marsch" nach Islamabad am Montag abgesagt, nachdem sich die Regierung ihrem Druck gebeugt und die Wiedereinsetzung des entlassenen Obersten Richters des Landes, Iftikhar Mohammed Chaudhry, angekündigt hatte.

In Pakistan schwelt derzeit ein Machtkampf zwischen Staatspräsident Asif Ali Zardari, dem Witwer Bhuttos, und seinem Widersacher Nawaz Sharif, Ex-Premier und Chef der Pakistanischen Muslim-Liga - Nawaz (PML-N). Sharif hatte sich den Demonstranten des "Langen Marsches" angeschlossen. (APA/AP)