Das Leben durch die Linse

In den Regalen der Elektrofachmärkte reihen sich die neuen Digicam-Modelle schier endlos aneinander. Und die mehr als umfangreichen Frühjahrskollektionen, die die Hersteller zwischen Februar und April neu auf den Markt bringen, erleichtern die Auswahl nicht gerade.

Kameras für alle Fälle

Anspruchsvolle Hybrid-Kameras, wasserfeste Outdoor-Kumpanen, Super-Zoom-Geräte, schicke Knipser für die Party, billige Point-and-Shoot-Modelle - die Möglichkeiten sind mannigfaltig. Wir haben aus den neuen Modellen für jeden Digicam-Typ die passenden Kameras herausgefischt.

Foto: Panasonic

Für Anspruchsvolle

So handlich wie eine Kompakt-Kamera aber so anspruchsvoll wie ein Spiegelreflexmodell - die neuen Hybridkameras schließen die Lücke zwischen den zwei Kamera-Arten und bieten sich als Werkzeug für semiprofessionelle Fotografen an.

Panasonic Lumix DMC-GH1

Die GH1 ist dank des neuen Micro Four Thirds-Standard kompakt und bietet trotzdem austauschbare Objektive. Zur Grundausstattung im Lieferumfang enthalten ist das 10-fach-Superzoom Lumix G Vario HD 14-140 mm Objektiv. Die GH1 nimmt Videos in Full HD-Qualität und Fotos mit 12,1 Megapixel auf. Neben einer intelligenten Programmautomatik und einem optischen Bildstabilisator verfügt die Kamera über einen schwenkbaren Monitor und einen LiveView-Sucher. Mit 1.550 Euro (ab Ende Mai) gehört die GH1 allerdings zu den teureren Modellen in der Consumer-Klasse.

Olympus E-620

Hersteller Olympus setzt bei der E-620 auf den Four Thirds-Standard, einen 12,3-Megapixel-Sensor und ebenfalls ein schwenkbares Display. Zu den wichtigsten Features zählen ein 7-Punkt-Autofokus-System, ein optischer Bildstabilistor und verschiedene Filtereffekte. Der LiveView-Sucher liefert ein 96-prozentiges Bildfeld. Die E-620 kommt im April um 850 Euro auf den Markt.

Nikon D90

Nikon setzt kein Four Thirds-, sondern das selbst entwickelte Nikon F-Bajonett für den Anschluss von Objektiven ein. Die Bildqualität ähnelt mit 12,3 Megapixel für Fotos und HD für Videos jener der Konkurrenzmodelle. Filtereffekte, Gesichtserkennung und LiveView-Modus fehlen auch bei der D90 nicht. Zusätzlich gibt es auch ein GPS-Modul mit dem Fotos mit Geotags versehen werden können. Die Kamera ist ab rund 1.000 Euro (nur Gehäuse) erhältlich.

Foto: Hersteller

Für Sportler

Ob Snowboarden, Wandern oder Tauchen - die neuen Outdoor-Kameras müssen zum Sporteln nicht mehr in klobige Gehäuse gepackt werden. Dank neuer Verarbeitungstechniken sind die aktuellen Modelle optisch kaum mehr von ihren wasserscheuen Genossen unterscheidbar. Dabei sind sie nicht nur spritzwassergeschützt, sondern halten richtige Tauchgänge aus.

Canon D10

Wasserdicht bis zu einer Tauchtiefe von zehn Metern, kälteresistent bis Minus zehn Grad und stoßfest bei Stürzen aus einem Meter - damit sollte die D10 vom Sporturlaub und Ausflügen nicht in Einzelteilen zurück kommen. Zur weiteren Ausstattung gehört ein 12-Megapixel-Sensor, ein Objektiv mit dreifach Zoom, ein optischer Bildstabilisator und ein 2,5-Zoll-Display. Die D10 kommt im Mai um 329 Euro auf den Markt.

Sanyo Xacti WH1

Der Camcorder von Sanyo darf zwar nur in eine Wassertiefe von drei Metern mitgenommen werden, bietet dafür jedoch einen optischen 30fach-Zoom und HD-Qualität für Videoaufnahmen. Für Fotos stehen nur 2 Megapixel zur Verfügung. Mit 354 g und Abmessungen von rund 58,7 x 112,4 x 62,8 cm kann auch das Modell recht gut im Rucksack transportiert werden. Kostenpunkt: ca. 450 Euro

Panasonic FT1

Auch mit der FT1 kann man Unterwasseraufnahmen in bis zu drei Metern Tiefe machen. Auch Staub und Stürze aus bis zu 1,5 Metern Höhe sollen der Kamera nichts anhaben. Die weitere Ausstattung umfasst einen 12-Megapixel-Sensor, eine Videofunktion für HD-Aufnahmen, Gesichtserkennung und 4,6-fach optischer Zoom. Die FT1 kommt im Lauf des Monats um 399 Euro in den Handel.

Foto: Hersteller

Für Fashion-Victims

Wer auch bei seinen Technik-Accessoires Mut zur Farbe beweisen will, hat es momentan nicht wirklich schwer das passende Modell zu finden. Die Hersteller bieten derzeit Kameras in nahezu allen Farben an. Die heißesten Trend-Farben sind Pink und Gold. 

Canon Digital Ixus 110 IS

Mit einem 12-Megapixel-Sensor, 4fach optischem Zoom, einem 2,8 Zoll großen Breitbild-LCD, Motiv-, Bewegungs- und Gesichtserkennung sowie Videoaufnahmen in HD-Qualität verfügt die Ixus 110 IS über die aktuellen Trendfeatures einer Kompaktkamera. Eine gute Figur macht auch das abgerundete Gehäuse in den Farben Gold, Silber, Rosa und Hellblau. Mit 350 Euro gehört die Ixus 11 IS zum mittleren Preissegment bei den Schnappschuss-Kameras.

Sony Cyber-shot T90

Die Qual der Farbwahl hat man auch bei der T90, die sich ansonsten in einem eher puristischem Design übt. An den inneren Werten gibt es für eine Point-and Shoot-Kamera nichts auszusetzen: 12-Megapixel-Auflösung, 3-Zoll-Display, 4fach optischer Zoom, HD-Videos, Gesichtserkennung, Lächelautomatik und ein optischer Bildstabilisator - ab April um 330 Euro erhältlich.

Sanyo Xacti CG10

Auch Camcorder treiben es in diesem Frühjahr bunt. Sanyos vertikales Modell CG10 soll mit einem Gehäuse in schrillen Pink und schlanken Abmessungen von 70,2 x 38 x 112,8 cm bei 188 g auffallen. Technisch bietet der Camcorder HD-Videoauflösung, 10 Megapixel, 5-fach optischen Zoom und ein 3-Zoll-LCD um ca. 240 Euro. 

Foto: Hersteller

Für Beobachter

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Weil auch der engagierteste Fotograf nicht an alle Motive herankommt. Mit den Super-Zoom-Kameras kann man den Lieblingsfußballer auch dann noch in Großaufnahme fotografieren, wenn man auf der Tribüne ganz oben sitzt oder wilde Tiere aus sicherer Entfernung aufnehmen.

Sony Cyber-shot HX1

Die HX1 verfügt über ein 20fach optisches Zoomobjektiv, Full HD-Videoauflösung, einen neuen Exmor CMOS-Sensor mit 9,1 Megapixel, Panoramabildfunktion und ein 3 Zoll großes Display. Intelligente Funktionen wie Gesichtserkennung und Lächelautomatik sind auch vorhanden. Gegen Verwacklungen soll eine Kombination aus optischem und elektronischem Bildstabilisator helfen. Die HX1 kommt im Mai um 530 Euro in den Handel.

Nikon Coolpix P90

Mit einem 24fach optischen Zoom kann die P90 aufwarten. Makroaufnahmen können ab einem Abstand von einem Zentimeter aufgenommen werden. Die üblichen Features wie Gesichtskennung und Lächelautomatik fehlen auch bei diesem Modell nicht, ebenso wie ein elektronischer Bildstabilisator und ein schwenkbares 3-Zoll-Display. Der Preis der P90 beträgt 420 Euro.

Sanyo Xacit HD2000

Auf einen hohen Zoomfaktor muss man auch bei Camcordern nicht verzichten. Sanyos HD2000 hat immerhin noch ein 16fach optisches Zoom-Objektiv zu bieten. Zu den wichtigsten Ausstattungsmerkalen gehören ansonsten ein 8-Megapixel-Sensor, Full HD-Videoauflösung und ein 2,7-Zoll-Display. Für die HD2000 muss man allerdings etwas mehr, nämlich rund 700 Euro hinblättern.

Stativ

Zu allen Modellen mit Super-Zoom-Objektiv ist zu sagen, dass die elektronischen Bildstabilisatoren bei geringem Zoomfaktor zwar ihre Arbeit verrichten. Wer aber ein 20- oder 24fach-Zoom wirklich ausnutzen will, benötigt zusätzlich ein Stativ.

Foto: Hersteller

Für Sparsame

Auf ein neues Auto, die Eigentumswohnung oder Urlaubsreisen muss man in der Finanzkrise vielleicht verzichten, nicht aber auf eine neue Digicam, wenn das alte Modell den Geist aufgegeben hat. Auch Geräte unter 150 Euro sind mit allen Funktionen ausgestattet, die es für einen guten Schnappschuss braucht.

Canon Powershot A480

Auf technische Rafinessen wie Motiverkennung muss man bei der A480 zwar verzichten. Mit einer Auflösung von 10 Megapixel, Gesichtserkennung, einem 3,3fach optischen Zoom, 15 Programmmodi, Motion-Detection und einem 2,5 Zoll großen Monitor dürfte man aber für Schnappschüsse ausreichend gerüstet sein. Die A480 kostet rund 140 Euro.

Sony Cyber-shot S930

Die S903 unterscheidet sich bei der Aussattung nur unwesentlich von der Canon: 10-Megapixel-Sensor, sieben Motivprogramme, ein 3fach optisches Zoom und ein 2,4 Zoll großer Monitor. Die S930 soll in den kommenden Wochen um 120 Euro auf den Markt kommen.

Nikon Coolpix L19

Die günstigste Kamera im Vergleich ist die L19. Sie bietet 8 Megapixel, ein 2,7-Zoll-Display, 3,6fach optischen Zoom, Lächelautomatik, Portrait-Autofokus und Motion-Detection statt einem elektronischen Bildstabilisator. Die L19 ist in Silber und Rosa um 110 Euro erhältlich. (Birgit Riegler/ derStandard.at, 15. März 2009)

Foto: Hersteller