Linz - Die Reliquien eines verschollenen Heiligen sind in Mondsee wieder entdeckt worden: Sie stammen aus der Gründerzeit des Klosters des Heiligen Pirmin, wurden auf den Guggenbichler Altären gefunden und nun bei einer Pressekonferenz präsentiert. Bei den Gebeinen handelt es sich um jene des geistlichen Gründers von Mondsee, der den ersten Abt Opportunus nach Mondsee berief. Die Suche nach den Gebeinen erfolgte im Zuge der Innenrestaurierungen der Basilika Mondsee, die nun abgeschlossen sind.

Hilfreich bei der Suche war das Buch "Chronicon Lunaelacense" des Abtes Bernard Lidl, der 1748 ein 900-Seiten umfassendes Werk zur Tauschend-Jahr-Feier des Klosters verfasste. Ihm gelang es auch 1747 einen Backenzahn und ein 27-Zentimeter-langes Knochenstück des Heiligen zu bekommen. Die beiden Reliquien wurden nun auf den Altären im Vorchor der Basilika gefunden.

Hintergrund

Das Kloster Mondsee wurde 748 durch den Bayernherzog Odilo gegründet. Die ersten Mönche kamen aus der Benediktiner-Abtei Monte Cassino. Der heilige Pirmin selbst war nicht Benediktiner sondern gehörte zum Kreis der Iro-Schottischen-Mission mit der Regel Columbans. Mondsee wurde erst ab ca. 800 ein reines Benediktinerkloster. Es wurde 1791 unter Kaiser Leopold II aufgehoben. (APA)