Angesichts der aktuellen finanzpolitischen Situation könnte diese Entwicklung den befürchteten Abschwung bis zu einem gewissen Grad dämpfen. Zu diesem Schluss kommt Clare McAndrew, Expertin für Kulturökonomie und Verfasserin der aktuellen Studie "Globalisation and the Art Market" . Seit dem Jahr 2000 veröffentlicht die hinter der Organisation der TEFAF stehende Foundation Analysen, die sich mit relevanten Themenaspekten des internationalen Kunstmarktes beschäftigen. Der aktuelle Report ist der insgesamt achte in Broschürenform vorliegende und die bislang umfassendste Bestandsaufnahme der weltweiten Kunstökonomie.

Die größte Umwälzung in den vergangenen fünf Jahren verdankt der Kunstmarkt aufstrebenden Marktplätzen wie Indien, Russland, dem Mittleren Osten und vor allem China, das nach den USA und Großbritannien zum drittgrößten Marktplatz avancierte. Der klassische Wettbewerb zwischen London und New York wurde damit durch einen globalisierten ersetzt und damit gleichzeitig die Unabhängigkeit von der europäischen und US-Volkswirtschaft gestärkt. Weitere Veränderungen diagnostiziert die Studie bei den Kunstkäufern: In gewissen Segmenten gehören traditionelle Sammler mit Kennerschaft auf hohem Niveau der Vergangenheit an. Am Zug seien vermehrt "global shoppers", die über viel Geld aber wenig Wissen verfügen. Deren Motivation: Investment, Mode und Prestige. (kron, ALBUM - DER STANDARD/Printausgabe, 14./15.03.2009)