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Fünf sind es dann doch nicht geworden, für die ergrauten Reds von Fernando Torres...

Foto: Reuters/Noble

Manchester - Liverpool hat das Titelrennen in der englischen Fußball-Premier-League am Samstag wieder spannend gemacht. Der Rekordmeister führte Tabellenführer Manchester United im Schlager der 29. Runde auswärts mit 4:1 (2:1) vor. Damit fehlen Liverpool bei einem Spiel mehr nur noch vier Punkte auf den Titelverteidiger. Der Tabellendritte Chelsea, der erst am Sonntag gegen Manchester City antritt, hat ebenfalls noch Titelchancen.

Liverpool präsentierte sich in Manchester als Meister der Effizienz. Der Rekordchampion, der erst am Dienstag in der Champions League Real Madrid mit 4:0 abgefertigt hatte, machte aus fünf Torchancen vier Treffer. Die elf Spiele andauernde Siegesserie von United endet damit mit der höchsten Heimniederlage seit 1992. Dabei war ManUnited durch einen Elfmeter von Superstar Cristiano Ronaldo sogar in Führung gegangen.

Dann traf aber nur noch Liverpool - unter gehöriger Mithilfe einer desolaten ManUnited-Verteidigung. Nemanja Vidic zeichnete sich gleich mehrmals negativ aus. Erst patzte der Serbe beim Ausgleich von Fernando Torres (28.), danach wurde er auch noch für eine Notbremse gegen Steven Gerrard ausgeschlossen (76.). Den darauffolgenden Freistoß verwertete der Brasilianer Fabio Aurelio zum 3:1.

Kurz vor der Pause hatte Liverpool-Kapitän Gerrard nach Foul an ihm selbst per Elfmeter sein zehntes Saisontor erzielt (44.). Den spektakulären Schlusspunkt setzte der eingewechselte Italiener Andrea Dossena, der ManU-Keeper Edwin van der Sar in der Nachspielzeit mit einem aus großer Entfernung Heber demütigte. Liverpool hat damit beide Ligaduelle mit ManU in dieser Saison für sich entschieden. Zuletzt hatte ManU am 8. November gegen Arsenal verloren.

"Wir haben jetzt wieder das Selbstvertrauen, dass wir den Titel immer noch gewinnen können", meinte Kapitän Steven Gerrard. Es wäre der erste für Liverpool seit 1990 und könnte ein Gleichziehen ManUniteds in der Rekordmeisterstatistik auf deren 18 unterbinden.

Benitez: Bleibe Realist

Trainer Rafael Benitez blieb nach den aufeinanderfolgenden Kantersiegen gegen Real Madrid (4:0) und ManU dennoch auf dem Boden. "Ich bin Realist - United ist immer noch Favorit", erklärte der Spanier. "Aber wenn wir diese beiden Mannschaften schlagen können, dann können wir jeden schlagen." Das 4:1 war nicht nur die höchste Heimniederlage von United seit Neujahr 1992, sondern auch der höchste Liverpool-Sieg in Old Trafford seit 1936.

"Die Niederlage ist schwer zu akzeptieren, weil wir die bessere Mannschaft waren und das Ergebnis das nicht widerspiegelt", meinte United-Boss Alex Ferguson. "Nun kommt es darauf an, zu reagieren. So ist das immer - wir verlieren ein Spiel und geben die Antwort. Immer."

Zweimal Arschawin

Der überragende Neuzugang Andrej Arschawin hat Arsenal zu einem 4:0-Heimsieg gegen die Blackburn Rovers geführt. Der 27-jährige Russe erzielte seine ersten beiden Tore für die Londoner (2., 65.) und bereitete auch das 3:0 durch Emmanuel Eboue vor (88.). Der eingewechselte Eboue besorgte per Elfmeter auch den Schlusspunkt (91.).

Weiter keinen Befreiungsschlag im Abstiegskampf gelang Middlesbrough. Der Klub von Emanuel Pogatetz rettete gegen den direkten Konkurrenten Portsmouth in der Nachspielzeit zu Hause zumindest ein 1:1 (0:1), der Österreicher wurde in der Pause ausgetauscht. Paul Scharner setzte sich dagegen mit Wigan Athletic gegen Sunderland auswärts mit 2:1 (2:1) durch. Scharner leistete zu beiden Toren die Vorarbeit. (APA/red)