Bregenz - Im kommenden Herbst werden in Vorarlberg rund 70 Prozent der insgesamt 4.079 Schüler der fünften Schulstufe eine "Neue Mittelschule" (NMS) besuchen. Von den 2.869 Mittelschul-Schülern weisen dabei 1.189 AHS-Reife auf, teilte Schul-Landesrat Siegi Stemer (V) am Donnerstag auf APA-Anfrage mit. "Die Zahlen belegen die hohe Akzeptanz der Neuen Mittelschule in Vorarlberg", sah Stemer das Projekt "voll bestätigt".

120 Schüler nicht im Gymnasium

In Vorarlberg werden im Schuljahr 2009/10 von den 4.079 Schülern der fünften Schulstufe 1.001 die Unterstufe eines Gymnasiums besuchen, während in den insgesamt 51 "Neuen Mittelschulen" 2.869 Heranwachsende unterrichtet werden. In den fünf verbleibenden "klassischen" Hauptschulen sitzen noch 209 Schüler, von denen 139 AHS-reif sind.

Während man an den Mittelschulen keinen einzigen Schüler habe abweisen müssen, seien 100 bis 120 Schüler nicht im Gymnasium untergekommen, so Stemer. "Diese Schüler haben aber den Mittelschulen dieselbe Chancengarantie", betonte der Landesrat. Eine Verschiebung zwischen Gymnasium und Haupt- bzw. Mittelschule habe es nicht gegeben. "Etwa 24 Prozent der Schüler besuchen die AHS, 76 Prozent die Mittelschule. Das ist eine Bestätigung des früheren Prozentsatzes", so Stemer.

Fünf Standorte fehlen noch

Dass es in Vorarlberg noch Probleme wegen der Vielzahl der Mittelschulstandorte - 51 der 56 Hauptschulen wollen eine Mittelschule sein - geben könnte, glaubt Stemer nicht. "Die erforderliche Gesetzesänderung hat bereits den Ministerrat passiert. Ich gehe davon aus, dass wir die offizielle Genehmigung bis Mitte Mai bekommen", sagte der Landesrat.

Die fünf Hauptschulen in Lingenau, Egg, Bezau, Warth und Lech, die sich noch nicht am Projekt beteiligen, hätten "besondere Gründe". In Lingenau, Egg und Bezau wolle man sich die Konzepte noch überlegen, alle diese Schulen hätten einen hohen Prozentsatz an AHS-reifen Schülern, "auch weil keine AHS-Unterstufe in unmittelbarer Nähe ist". Stemer geht davon aus, dass auch diese fünf Standorte "noch folgen werden, aber es besteht keine Eile, und es wird auch kein Druck ausgeübt". (APA)