Auf den Tag genau fünf Jahre nach den Bombenattentaten in Madrid, in der Nacht zum 11. März, kam der warnende Anruf: In einem schwedischen Möbelhaus und im Einkaufszentrum Arena sei Sprengstoff versteckt, der im Laufe des Tages zur Explosion gebracht werden sollte. Die Geschäfte blieben geschlossen, die Polizei riegelte das Gebiet rund um das Stadion von Ajax Amsterdam hermetisch ab. Ein Konzert der amerikanischen Band "The Killers" in einem nahegelegenen Konzertsaal wurde abgesagt.

Donnerstagabend wurden sieben Personen marokkanischer Herkunft im Alter zwischen 19 und 64 Jahren kurzzeitig verhaftet, am Freitag alle wieder freigelassen. Die Vernehmungen hätten keine Hinweise darauf ergeben, dass es noch eine ernste Bedrohung gebe, erklärte die Polizei am Freitag.

Mit einer Stunde Verspätung wurden am Freitag in der Früh die Geschäfte wieder geöffnet. Die Polizei hatte keinen Sprengstoff gefunden, aber über dem Gebiet im Südosten der Stadt kreiste ein Helikopter, Einheiten der Militärpolizei patrouillierten in der Umgebung. Laut dem Anti-Terror-Koordinator Erik Akerboom besteht in den Niederlanden seit einigen Wochen ein erhöhtes Terrorrisiko. Vor dem Blutbad in Madrid waren einige der später festgenommenen Terroristen nach Belgien und in die Niederlande gereist. Und die, die damals fliehen konnten, sollen sich über diese beiden Länder in den Irak oder nach Afghanistan abgesetzt haben. (Barbara Hoheneder aus Den Haag/APA/DER STANDARD, Printausgabe, 14./15.3.2009)