Es ist doch so: Nach und nach tauchen Fakten auf, frühe Warnsignale bezüglich der nahenden Tat. Die Enträtselung so eines Amokfalles bleibt jedoch letztlich aus. Um Mitternacht herum ging denn auch ein unergiebiger "Club 2" zu Ende. Da konnte Rudolf Nagiller noch so oft fragen, wie man zum Amokläufer wird - es wollte keine konkrete Antwort auftauchen.

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Es ist wohl so, wie es Professor Adler im deutschen Frühstücks-TV ausdrückte: Gefragt, ob man diese Fälle verstehen könnte, entschlüpfte ihm ein dezidiertes "Nein". Und er arbeitet an diesem Amokthema seit 30 Jahren.

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Wie komplex aber nicht nur das Verstehen des Phänomens "Schulmassaker" ist, vielmehr auch das richtige Verhalten im Ernstfall - sofern man den Anweisungen der Einsatztruppe Cobra folgen will -, zeigte die "ZiB 24". Lou Lorenz-Dittlbacher hatte einen uniformierten Spezialisten zu Gast und wollte wissen: Was tun, so man einem gegenübersteht, der einem das Gefühl gibt, dass man kaum "dem Tod entrinnen wird können"?

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"Merken Sie sich eines - laufen Sie!" - "Also nicht versuchen zu reden?" - "Laufen Sie, so schnell Sie können! Sperren Sie sich ein, verbarrikadieren Sie sich! Öffnen Sie das Fenster! Machen Sie auf Ihre Lage aufmerksam! Holen Sie Hilfe! Rufen Sie an - am besten die Nummer 133! Sagen Sie, wo Sie sind, was Sie gesehen haben! Sagen Sie, wo der Täter ist! Wenn diese Nummer besetzt ist, was vorkommen kann, wenn schon sehr viele Leute versuchen anzurufen, dann rufen Sie Bekannte oder Verwandte an! Machen Sie auf ihre Lage aufmerksam! Aber laufen Sie!" - "Also nicht reden?" - Wenn Sie das Gefühl haben, den kenne ich doch, der ist doch gar nicht so - dann vergessen Sie es!" (toš/DER STANDARD, Printausgabe, 13.3.2009)

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