Brüssel - Belgien will ab 2010 sein Bankgeheimnis lockern, kündigte Finanzminister Didier Reynders am Donnerstag vor dem belgischen Parlament an. Ab 2010 soll das Bankgeheimnis nicht mehr gegenüber den anderen EU-Staaten gelten, danach soll es auch im Verhältnis zu anderen Staaten abgeschafft werden. 2010 werde Belgien beim Informationsaustausch zur Besteuerung von Sparguthaben die Bestimmungen der OECD anwenden.

Belgien erhebt wie Luxemburg und Österreich eine Quellensteuer bei Sparern und führt diese an die Heimatländer ab, gibt aber in der Regel keine Informationen über Sparer weiter. Allerdings hat Belgien von Anfang an vorgehabt diese Regelung auslaufen zu lassen, sobald die Quellensteuer auf 35 Prozent angehoben wird - was für 2011 vorgesehen ist. Derzeit macht die Quellensteuer 20 Prozent aus.

Nach Liechtenstein und Andorra ist Belgien das dritte Land, das im Vorfeld eines G-20-Treffens über Transparenz im Finanzsystem, bei dem auch eine neue Liste von Steueroasen festgeschrieben werden dürfte, mehr Informationsaustausch ankündigt. In Europa sind vor allem Österreich, die Schweiz und Luxemburg unter Druck, ihr Bankgeheimnis zu lockern.(APA/AFP)