Wien - Das Banken-Hilfspaket der Republik Österreich dürfte gut genutzt werden und, wie es jetzt aussieht, jedenfalls ausreichen: Österreichs Notenbankchef Ewald Nowotny hat am Donnerstag am Rande einer Pressekonferenz bestätigt, dass "alle Banken, alle großen österreichischen Banken" Interesse angemeldet haben.

Die Detailgespräche seien im Laufen. Wenn diese Runde abgearbeitet sei, werde man wissen, wieviel in Anspruch genommen wird. Nowotny ist aber überzeugt davon, dass das staatliche 15-Milliarden-Paket für Eigenkapitalspritzen für heimische Banken reicht, möglicherweise gar nicht voll in Anspruch genommen werden müsse.

Dass UniCredit als "eine Bank für zwei Banken" staatliche Hilfe in Italien und Österreich beantragen wolle, wie italienische Medien am Donnerstag berichteten, mochte Nowotny nicht kommentieren. Was die Bank Austria (als Teil der UniCredit) betrifft, so sei sie eine große Bank in Österreich mit dem größten Osteuropaengagement. Sie sei nicht anders zu behandeln als alle andere Banken.

Die Hypo Group Alpe Adria hat ebenfalls Unterstützung durch den österreichischen Staat erhalten, zusammen mit einer Unterstützung des deutschen Mehrheitseigentümers.

Das negative Sentiment gegen österreichische Banken im Zusammenhang mit ihrem Osteuropa-Engagement hält Nowotny für "überzogen". Berechnungen von Investmentbanken über angeblichen weiteren Kapitalbedarf wegen der Ostrisiken werden nicht weiter kommentiert.

Nowotny und EZB-Chef Jean-Claude Trichet warnten am Donnerstag eindringlich davor, die Staaten Zentral-Osteuropas mit ihren sehr unterschiedlichen Problemen in einen Topf zu werfen. Laut Nowotny ist dies mittlerweile auch bei den Ratingagenturen angekommen. (APA)