Hannover - Der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger hat die IT-Branche aufgefordert, sich der Krise mutig entgegenzustellen. Zur Eröffnung der weltgrößten Computermesse Cebit in Hannover sagte Schwarzenegger am Montag in Hannover: "Wir sind in einer Zeit voller Herausforderungen zusammengekommen." Aber gerade das sei die beste Zeit, um "aufzustehen und sich dem Scheitern zu versagen." Den versammelten Managern rief der ehemalige Action-Schauspieler zu: "Verlierer weinen, aber Sieger gehen vorwärts." Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Unternehmen zu verstärkten Ausgaben in den Computer- und Kommunikationstechniken aufgerufen.

"Es gibt ganz sichere Investitionen in die Zukunft, die liegen in der Informations- und Telekommunikationstechnologie", sagte Merkel. Das Ziel, den Wohlstand zu erhöhen, sei nur zu schaffen, wenn konsequent auf Innovation gesetzt werde.

Informationstechnik als Schlüsselindustrie

Auch Schwarzenegger bezeichnete die Informationstechnik als Schlüsselindustrie für Wirtschaft und Gesellschaft. "Die Technologie hilft uns auch, sauberere Autos zu entwickeln und gegen den Klimawandel zu kämpfen", sagte der Gouverneur. Auf Deutsch fügte der in Österreich geborene Schauspieler anschließend hinzu: "Ich freue mich riesig, einmal wieder bei euch in Deutschland zu sein." Mit 19 Jahren sei er von Graz nach München gekommen und dort "ist meine Karriere erst so richtig losgegangen". Deutschland sei für seine Bodybuilder-Karriere ebenso wichtig gewesen für seine Karriere als Schauspieler, da das deutsche Publikum seine Filme immer sehr gemocht habe. "Nicht einmal im Traum hätte ich jemals gedacht, dass ich einmal als kalifornischer Gouverneur nach Deutschland zurückkommen werde", sagte Schwarzenegger und fügte hinzu: "Ich freue mich auf deutsches Bier und deutsches Essen. Danke Deutschland." Seine Rede beendete er mit Blick auf Bundeskanzlerin Merkel mit dem Ausruf: "Hasta la vista, Baby!"

Die CeBIT fiel in diesem Jahr allerdings deutlich kleiner aus als in den Vorjahren. Rund ein Viertel weniger Aussteller präsentieren sich auf der CeBIT. Damit schrumpft die Messe auf ihr Niveau von 1990. Viele ehemalige Stammaussteller schenken sich die CeBIT. Der koreanische Elektroriese Samsung bleibt ebenso zu Hause wie viele Mobilfunkunternehmen, etwa O2 und Ericsson, die sich ohnehin auf dem Mobile World Congress in Barcelona inzwischen besser aufgehoben fühlen. Abgesehen von der Deutschen Telekom und SAP sind zudem einheimische Großunternehmen in Hannover mittlerweile eine Rarität. Viele Hersteller von Unterhaltungselektronik zieht es stärker zur Internationalen Funkausstellung nach Berlin.

Bei den Inhalten setzt die Messeleitung auf Bewährtes. Wie im vergangenen Jahr steht die energiesparende Technik (GreenIT) im Vordergrund. Daneben richtet sich der Fokus auf die sozialen Aspekte und Einsatzmöglichkeiten des Internets, die sogenannte "Webciety". Wer sich wie einst auf die Suche nach dem neuesten Technikspielzeug macht, dürfte inmitten der zahlreichen Unternehmenssoftwareanbieter wenig Glück haben. (APA/AP/Reuters)