Wien - Der aus Ungarn stammende Journalist und Autor Georg Kövary ist am Samstag, dem 7. März, nach schwerer Krankheit im Alter von 87 Jahren  in seiner Wiener Wohnung verstorben, wie der "Kurier" nach Angaben der Familie  berichtet.

Bereits in jungen Jahren führte es den am 21. Februar 1922 in Budapest Geborenen nach Deutschland. Das boomende Filmgeschäft zog seinen Vater Julius Kövary, einen der Begründer des ungarischen Kabaretts und einen der beliebtesten Schauspieler Ungarns, nach Berlin, wo der Sohn die Volksschule absolvierte. Zum Besuch des Gymnasiums kehrte Georg Kövary wieder nach Budapest zurück und tat sich bald als Schriftsteller, Journalist, Übersetzer und Filmdramaturg hervor.

Wie für viele Ungarn markierte das Jahr 1956 einen wichtigen Wendepunkt in seinem Leben. Er floh nach Wien, wo er seine publizistischen Tätigkeiten weiterführte. Er schrieb für zahlreiche Zeitungen wie den "Kurier", wo er zunächst Film- und Theaterkritiker war, "Die Presse" oder das "Wiener Journal", wurde Leiter des Wiener Theaterrings sowie der vom "Kurier" initiierten "Ungarnhilfe".

Humoristisches verarbeitete er vor allem in seinen Büchern ("Ein Ungar kommt selten allein: Der Magyarenspiegel aufpoliert", Tibor goes west oder Ein Ungar kommt ins Paradies" u.a.) sowie seinen Fernseh- und Hörfunkbeiträgen ("Wien 1 bis 23", "Wiener Konzertcafe"). Aus seiner Feder stammt zudem das Libretto des ersten österreichischen Kindermusicals "Das Luftschloss des Herrn Wuschelkopf". Des Weiteren sind ihm literarische Übersetzungen aus dem Ungarischen ins Deutsche - wie Texte des damaligen Staatspräsidenten Arpad Göncz - und umgekehrt (Ödön v. Horvath) zu verdanken. In theaterwissenschaftlichen Schriften setzte sich der sprachgewitzte Autor auch eingehend mit Franz Molnar auseinander.

Georg Kövary wurde mit dem Theodor-Körner-Preis ausgezeichnet, im Jahre 1977 erhielt er für seine Verdienste im österreichisch-ungarischen Kulturaustausch sowie seine österreichbezogenen Rundfunksendungen den Ehrendoktor. Im Jahre 2001 wurde er mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet, 2007 mit dem Ritterkreuz des Verdienstordens der Republik Ungarn. (APA)