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Die Zeit läuft - Medienberichten zufolge muss die Hypo Real Estate bis 24. April gerettet sein.

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München - Der deutschen Regierung bleiben nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" nur noch wenige Wochen, um einen Kollaps der angeschlagenen Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) mit weitreichenden Folgen für das deutsche Finanzsystem zu verhindern. Stichtag sei der 24. April, berichtete die Zeitung. An diesem Tag werde sich der HRE-Aufsichtsrat mit der Bilanz für das Geschäftsjahr 2008 befassen.

Weiter hieß es, in HRE-Kreisen werde mit einem Verlust in Höhe von mehreren Milliarden Euro gerechnet, der bis zur Aufsichtsratssitzung ausgeglichen werden müsse, um eine Insolvenz zu vermeiden. Die nötige Kapitalzufuhr werde in Finanzkreisen mit zehn Milliarden Euro beziffert. Ein Sprecher der in München ansässigen Hypo Real Estate wollte den Bericht auf AP-Anfrage nicht kommentieren. Auch zum genannten Termin für die Aufsichtsratssitzung wollte er nichts sagen.

Laut "Süddeutscher Zeitung" geht man auch im Deutschen Bundestag davon aus, dass die Finanzprobleme der HRE bis zum 24. April gelöst sein müssen. "Das ist die Deadline", zitierte die Zeitung den CDU-Abgeordneten Otto Bernhardt. Bis zu diesem Tag müsse der Bund die Großbank mit neuem Kapital versorgen und unter seine Kontrolle bringen. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass das Eigenkapital der HRE zu stark abschmelze "und die Bankenaufsicht Bafin gezwungen wird einzuschreiten", warnte Bernhardt.

Die Hypo Real Estate hatte in den ersten neun Monaten 2008 mehr als drei Milliarden Euro abschreiben müssen. Ihr droht die Pleite, weil ihre Tochter, die Pfandbriefbank Depfa, langfristige Kredite kurzfristig refinanziert hatte und dieses riskante Modell mit der Finanzmarktkrise und dem Austrocknen der Kapitalmärkte zusammengebrochen ist. (APA/AP)