Wien  - Der Möbelhändler XXXLutz liegt in Deutschland im Clinch mit den Arbeitnehmervertretern. Die Arbeit des Betriebsrats werde behindert und die Bezahlung liege zum Teil auf Dumping-Niveau, berichtete die Online-Ausgabe der "Süddeutschen Zeitung" am Dienstag. Darüber hinaus lägen Klagen von 150 Mitarbeitern der Hiendl-Filiale in Passau, die seit 2007 zu XXXLutz gehört, beim Arbeitsgericht. Die Vorwürfe werden vom Unternehmen zurückgewiesen.

"Man wird in Österreich nicht zur Nummer 1 und in Deutschland zur Nummer 2, wenn man gegen seine Mitarbeiter arbeitet", sagte Unternehmenssprecher Thomas Saliger zur APA. Die Klagen seien bei der Übernahme von Hiendl geerbt worden: "Wir löffeln nun eine Suppe aus, die uns nicht gehört".

Die Vorwürfe der Gewerkschaft Verdi wegen geringer Stundenlöhne seien auch nicht berechtigt. Die Gehälter seien abhängig von der Dauer der Betriebszugehörigkeit. Die Situation in Passau war laut "Süddeutsche" schon beim Vorgängerunternehmen Hiendl schwierig. Der Betriebsrat gründete sich erst 2007 - kurz vor der Übernahme durch XXXLutz.

Wegen der Behinderung des Betriebsrats habe die Gewerkschaft Verdi zusammen mit dem Betriebsrat im Februar Strafanzeige gegen die Geschäftsführung gestellt, so die "Süddeutsche". Auf einem Plakat hatte ein Abteilungsleiter den Arbeitnehmervertretern vorgeworfen, sie vernichteten Arbeitsplätze und seien eine Sammelstelle für Leistungsverweigerer. "So etwas passiere nicht ohne Wissen der Führung", wurde Dirk Nagel, Verdi-Gewerkschaftssekretär in Niederbayern, zitiert.

Der Möbelhändler XXXLutz ist nach eigenen Angaben weltweit die Nummer 2 am Markt und beschäftigt in Österreich und Deutschland 16.500 Mitarbeiter. (APA)