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Händler Teku Teke mit den Überresten seines Verkauffstands

Foto: Reuters/Finbarr O'Reilly

Yaounde - Gut eine Woche vor dem Papst-Besuch in Kamerun haben Behörden in der Hauptstadt Yaounde mit dem "Großreinemachen" begonnen. Die Staatsaktion besteht vor allem im Entfernen von Verkaufsständen, die von kleinen Geschäftsleuten betrieben werden. "Zehn Jahre Arbeit sind dahin. Ich weiß nicht, wie ich überleben soll", klagte am Dienstag die Geschäftsfrau Mariane Ngoupendji beim Anblick ihres dem Erdboden gleichgemachten Kopiergeschäfts. Als Jugendliche in den Trümmern auch noch nach Verwertbarem suchten, brach die 43-Jährige weinend zusammen.

Die Behörden sind dagegen der Meinung, die Stände seien eine Beleidigung für das Auge. Die Verkaufseinrichtungen, bei denen es sich um einfachste Bretterverhaue, aber auch um Konstruktionen aus Stahl und Beton handelt, seien illegal gebaut worden, meldete der staatliche Rundfunk. Die Regierung hat nicht die Absicht, die Geschäftsleute für den Verlust ihrer Läden zu entschädigen. Ngoupendji fragte denn auch: "Wird mir der Papst-Besuch meinen Verlust ersetzen?"

Papst Benedikt XVI. wird in der kommenden Woche zu seinem ersten Afrika-Besuch erwartet. Neben Kamerun wird er auch nach Angola reisen, um dort des 500. Jahrestags des Beginns der Christianisierung zu gedenken. (APA/Reuters)