Brüssel - Die USA haben angesichts der sich verschärfenden Lage in Afghanistan ihre NATO-Verbündeten zu mehr Unterstützung gedrängt. "Die sich verschlechternde Situation in der Region stellt nicht nur für die USA eine Gefahr dar, sondern für jede einzelne an diesem Tisch versammelte Nation", sagte US-Vizepräsident am Dienstag in Brüssel zu Vertretern des 26 Staaten umschließenden NATO-Militärbündnisses.

Die US-Regierung unter Präsident Barack Obama sucht nach einer neuen Strategie im Kampf gegen die radikalislamischen Taliban. Biden erklärte, dieser neue Ansatz solle mit den Verbündeten erörtert werden. Präsident Obama erwarte, dass jeder zu seinen Verpflichtungen bei dem gemeinsamen Vorgehen in Afghanistan stehe.

In einem Interview der "New York Times" hatte sich Obama am Wochenende offen für Kontakte zu gemäßigten Taliban gezeigt. Im Irak habe sich eine Annäherung an islamische Stammensführer als erfolgreich für eine Befriedung des Landes erwiesen. Ein Sprecher der Taliban wies den Vorstoß als substanzlos zurück. Die Taliban seien vereint, es gebe keine Teilung in Gemäßigte und Radikale. Der einzige Weg zur Beendigung des Krieges sei der Abzug der ausländischen Truppen. (APA/Reuters)