Es gab eine Zeit, in der erkannte man Fußballer von Weitem: Entweder waren sie Hans Krankl oder sie trugen Trainingsanzug. Überall. Dann kam David Beckham. Und plötzlich waren Fußballer auf der ganzen Welt in feines bis feinstes Tuch gehüllt.

Doch während Kult-Label wie Dolce & Gabbana mit David Beckham lediglich einen Kicker vorzeigen können, hat ein Wiener Traditionsmodehaus nun gleich eine ganze Mannschaft als Testimonials verpflichtet: Rapid trägt (abseits des Spielfeldes) ab sofort Tlapa. Und dass dieser Name eine Spur weniger Glamour verstrahlt, als die der Labels, die internationale Stars ausstatten, fällt kaum auf: Österreichs Fußball ist eher von regionaler Strahlkraft - und schon im vergangenen Jahrtausend warb man mit dem schönen Spruch: "Wer Tlapa nicht kennt, kennt Wien nicht ganz."

Freilich: Dass die Rapidler Stefan Maierhofer und Raimund Hedl im Austria-Bezirk Favoriten (Tlapa ist seit 1873 hier daheim) dann ausgerechnet mit violetten Hemden und Krawatten modeln mussten, war doch viel verlangt. Obwohl Tlapa-Chef Norbert Disper versuchte, die Farbe schönzureden: "Das ist nicht violett, sondern höchstens Lavendel." (Thomas Rottenberg/DER STANDARD-Printausgabe, 10.3.2009)