Fonds haben in den vergangenen Monaten schwere Zeiten durchgemacht. Dafür gibt es zwei Gründe: Die Performance hat massiv unter den weltweiten Kursverlusten an den Börsen gelitten - und verunsicherte Anleger haben ihr Geld abgezogen. Als Folge musste viele Fondsgesellschaften den ein oder anderen Fonds sperren. Aktuell sind laut Finanzmarktaufsicht elf heimische Fonds geschlossen - Anleger können ihr Geld also nicht abziehen. Die Verwaltungs- und Managementgebühren müssen Anleger aber weiterbezahlen.

"Da die Fondsverwaltung auch im Fall einer Aussetzung der Anteilsrücknahme von Fondsanteilen weiterläuft und die Dienstleistung unverändert erbracht wird, kann die Verwaltungsgebühr weiter verrechnet werden", erklärt dazu eine Sprecherin von Raiffeisen Capital Management. Der Fonds werde ja weiterhin aktiv gemanagt, heißt es.

"Das Management des Fonds hört ja nicht auf, nur weil die Anteilsrücknahme ausgesetzt ist", erklärt auch ein Sprecher von Sal. Oppenheim, wo etwa ein Asset-Backes-Securities-Fonds schon seit mehreren Monaten geschlossen ist. "Wir versuchen, durch Anteilsverkäufe für unsere Anleger sukzessive einen Gewinn aus den Veranlagungen zu lukrieren", heißt es. Womit es auch gerechtfertigt sei, dass Anleger das Fondsmanagement weiterhin bezahlen. (Bettina Pfluger, DER STANDARD, Printausgabe, 10.3.2009)