Altach - Im Nachtragsspiel der 23. Runde zwischen SCR Altach und dem LASK steht am Dienstag (19.00 Uhr) für beide Teams viel auf dem Spiel. Die Vorarlberger, die bei ihrem bisher einzigen Frühjahrsauftritt zu Hause mit einem Sieg gegen die Wiener Austria überraschten, wollen den Abstand auf Schlusslicht Mattersburg vergrößern, die Oberösterreicher aus ihrem Tief tauchen, das seit Oktober hartnäckig über der Linzer Gugl hängt.

Für die Linzer ist es der Beginn der "Wochen der Wahrheit", in den kommenden vier Spielen geht es stets gegen Teams, die zumindest noch vorläufig hinter dem LASK liegen. Altach war jenes Team, das mit dem 3:1-Auswärtserfolg in Linz am 5. Oktober 2008 die Talfahrt der Oberösterreicher einleitete: Seit damals gab es für Schwarz-Weiß in 13 Spielen 11 Niederlagen, einen Sieg und ein Remis - bei einer schauerlichen Offensivbilanz von 3:33 Treffern.

Der LASK ist in Altach quasi "kopflos", Kapitän Vastic fehlt aufgrund seiner Gelb-Roten-Karte gegen die Austria. "Das ist so, damit müssen wir leben", meinte LASK-Coach Lindenberger lapidar. "Vielleicht müssen wir die Taktik etwas ändern, mehr die Defensive verstärken. Wir bekommen ohnehin so viele Tore." Die Zielvorgaben sind von den Prinzipien Hoffnung und Kampf inspiriert. "Wir können in unserer Situation gar nichts einplanen", merkte Lindenberger an. "Eins ist aber klar: Wenn wir verlieren, ist sicher noch mehr Feuer am Dach."

Der 51-Jährige hofft, dass allen Spielern der Ernst der Lage bewusst ist. "Altach ist ein unmittelbarer Konkurrent, wir müssen daher voll konzentriert sein, und die Spieler müssen wissen, worum es geht", sagte Lindenberger, der sich diesbezüglich zuletzt nicht ganz sicher war. "Da hatte ich nicht unbedingt das Gefühl. Aber es ging auch gegen Salzburg und die Austria. Jetzt ist das anders. Altach ist zwar sicher ein starker Gegner, aber sie sind in unserer Reichweite."

Goalie Zaglmair, der beim 0:4 im Horr-Stadion mediale Kritik einstecken musste, wird auch im "Ländle" das Tor hüten. "Ich kann das nicht alles nachvollziehen", meinte Lindenberger, der dem U20-WM-Vierten keine Vorwürfe machen wollte. "Das Thema ist für mich entschieden."

Dass die Athletiker nur drei Tage nach ihrem Wiener Gastspiel die sechsstündige Auswärtsfahrt nach Altach antreten müssen, während die Zellhofer-Truppe ihr bisher letztes Spiel am 27. Februar absolvierte, stößt Lindenberger sauer auf: "Das ist ein Riesennachteil, diese Ansetzung ist zu hinterfragen. Ich verstehe das nicht." (APA)