Wien - Alice Schwarzer, die berühmteste Feministin im deutschsprachigen Raum, wird im Frühjahr österreichische Publistizikstudierende unterrichten. Die Chefredakteurin und Herausgeberin der "Emma" hält heuer die Theodor-Herzl-Dozentur am Wiener Publizistikinstitut. Zuletzt konnte die RTL-Journalistin Antonia Rados für diese Vorlesung gewonnen werden - die Publikation wird demnächst veröffentlicht.

Schwarzer wird über die Themen "Mein Weg: Von der Volontärin zur Blattmacherin", "Das Interview: Kein Dokument, eine Kunstform" und "Journalismus & Ethik: Wir schreiben über Menschen" dozieren. Die Vorlesungen finden am 22. und 29. April sowie am 6. Mai jeweils zwischen 10 und 12 Uhr auf der Hauptuniversität am Lueger Ring 1 statt.

Die Theodor Herzl-Dozentur wurde im Jahr 2000 von Wolfgang Langenbucher ins Leben gerufen und seit dem Vorjahr von Hannes Haas geleitet. Im Rahmen von Gastvorträgen referieren journalistische Persönlichkeiten über "Journalismus". Zu Gast waren unter anderen der verstorbene leitende Redakteur der "Süddeutschen Zeitung", Herbert Riehl-Heyse, der deutsche Publizist Klaus Harpprecht sowie Peter Huemer.

Zeitgleich tritt Schwarzer auch eine Gastprofessur an der Universität für angewandte Kunst Wien an. Im April und Mai wird Schwarzer dort Vorträge zu den Themen "Pornografie und sexuelle Gewalt", "Religiöser Fundamentalismus" und "Frauen und Männer" halten.

Debatten

Schwarzer hat in den letzten Jahren immer wieder mit Aussagen, wie etwa "das Kopftuch ist die Flagge der Islamisten", für kontroversielle Debatten gesorgt. Auch die von ihr gestartete PorNO-Kampagne ist unter Feministinnen nicht unumstritten. (APA)