Damaskus/Ankara - Die USA und Syrien haben in ihren Bemühungen um eine Wiederannäherung beider Länder Fortschritte erzielt. "Wir hatten konstruktive, umfassende Gespräche", sagte Jeffrey Feltman, für den Nahen Osten zuständiger Abteilungsleiter im US-Außenministerium, am Samstag in Damaskus. Feltman und der Sicherheitsberater von Präsident Barack Obama, Dan Shapiro, waren zuvor mit dem syrischen Außenminister Walid al Mualem zusammengekommen.

Schlüsselstaat

Es war der erste Besuch einer ranghohen US-Delegation in Damaskus seit Jänner 2005. Die Beziehungen beider Länder waren auf einen Tiefpunkt geraten, nachdem der westlich orientierte libanesische Ministerpräsident Rafik al Hariri im Februar 2005 ermordet worden war. Damals zogen die USA ihren Botschafter aus Damaskus ab. UNO-Ermittlungen hatten daraufhin gedeutet, dass der syrische Geheimdienst in das Attentat verwickelt war, was von der Regierung in Damaskus aber bestritten wurde. Syrien gilt als ein Schlüsselstaat in den Bemühungen für einen Nahost-Friedensvertrag. Indirekte Gespräche mit Israel unter Vermittlung der Türkei hatte die Regierung in Damaskus Ende vergangenen Jahres nach dem Einmarsch der israelischen Armee in den Gazastreifen abgebrochen. Eine Wiederaufnahme wird von syrischen Vertretern aber nicht ausgeschlossen.

 Türkei-Besuch Obamas

US-Außenministerin Hillary Clinton sagte bei einem Kurzbesuch in Ankara am Samstag, die syrisch-israelischen Beziehungen seien gar nicht hoch genug zu bewerten. Die Türkei spiele hierbei eine wichtige Rolle. Der türkische Außenminister Ali Babacan erklärte die Bereitschaft seines Landes, die Gespräche wiederzubeleben, sollten Israel und Syrien dies wünschen. Clinton kündigte in Ankara an, Obama werde die Türkei nächsten Monat besuchen. (APA/Reuters)